Deutscher Bundestrainer
Nagelsmann überrascht bei Gala mit Unterschrift
Julian Nagelsmann bleibt bis 2028 deutscher Bundestrainer. Der 37-Jährige überrascht bei einer DFB-Gala mit der Verkündung.
Julian Nagelsmann blickte auf der Bühne beim Festakt zum 125-jährigen DFB-Jubiläum noch einmal auf bewegende Momente seiner bisherigen Amtszeit zurück - viele weitere sollen folgen. Der 37-Jährige bleibt über die WM 2026 hinaus Bundestrainer, am Freitag gab der Deutsche Fußball-Bund etwas überraschend - zumindest vom Zeitpunkt her - die Vertragsverlängerung um weitere zwei Jahre bis 2028 bekannt.
"Ich spüre Einigkeit mit den Fans im Land. Das gibt einem ein extrem gutes Gefühl. Ich habe das Gefühl, dass wir noch nicht fertig sind. Der Weg ist noch nicht zu Ende", sagte Nagelsmann bei der Gala am Freitagabend in Leipzig: "Wir brauchen noch ein bisschen Zeit. Ich freue mich auf weitere erfolgreiche Turniere."
Bundestrainer zu sein, sei eine große Ehre. Als einen "der schönsten Jobs der Welt" bezeichnete Nagelsmann seine Aufgabe: "Das Amt des Nationaltrainers geht über das Amt eines normalen Trainers hinaus."
Dabei hatte er sich "im September 2023, als ich zum DFB gekommen bin, nicht vorstellen können, über die Heim-EM hinaus Bundestrainer zu sein", sagte Nagelsmann. Aber er habe seit seiner Amtsübernahme als Nachfolger von Hansi Flick gemerkt, "dass unser gemeinsamer Weg richtig ist. Und er ist noch nicht zu Ende. Wir haben alle zusammen etwas geschaffen, das wir jetzt erfolgreich weiterentwickeln wollen. Wir wollen zusammen Titel gewinnen."
Dass dies am besten mit Nagelsmann klappt, davon sind die Verantwortlichen des DFB längst überzeugt. "Die Vertragsverlängerung ist gerade angesichts unseres 125-jährigen Verbandsjubiläums ein ganz bedeutendes Signal", betonte DFB-Präsident Bernd Neuendorf stolz.
Auch Rudi Völler, Direktor der A-Nationalmannschaft, war von Nagelsmanns "Ja" begeistert. Der junge Coach habe den Fans "ihre Nationalmannschaft wieder ein großes Stück weit zurückgebracht", sagte die Ikone. Alle seien "durch seine mitreißende Art für die gemeinsamen Ziele begeistert" worden, ergänzte Völler. Nagelsmann habe "wieder eine Einheit geformt". Nagelsmann und der DFB - "das passt auf und neben dem Platz", fügte Geschäftsführer Andreas Rettig freudig an.
Die besten ÖFB-Torschützen 2024
Dabei sah es zunächst nur nach einem gemeinsamen Projekt bis zur Heim-EM 2024 aus, als Nagelsmann vor 16 Monaten dem glücklosen Flick folgte. Doch der frühere Trainer des FC Bayern schaffte es, das am Boden liegende Nationalteam, das zuvor bei drei Turnieren krachend gescheitert war, wieder zum Leben zu erwecken. Er vereinte die Stars hinter sich - Nagelsmann gelang es aber vor allem, die Fans, die sich großteils von ihrer "Mannschaft" abgewendet hatten, wieder mitzunehmen. Selbst das unglückliche Viertelfinal-Aus im vergangenen Sommer gegen Spanien hinterließ keinerlei Spuren.
Er habe sich bei seiner Übernahme "auch nicht vorstellen können, was die Nationalmannschaft den Menschen in Deutschland bedeutet. Wie viele Herzen sie erreicht und bewegt", sagte Nagelsmann.
Er gilt als Bessermacher, der die DFB-Auswahl auf links gezogen, neue Leidenschaft geweckt und Turnier-Begeisterung geschürt hat. Nun will er einen Weg pflastern, der 2026 zur WM-Krönung führt. "Wir wollen Weltmeister werden", das bekräftigte Nagelsmann zuletzt schon bei der Auslosung der Qualifikationsgruppen.
Im März geht es mit Nations-League-Viertelfinalspielen gegen Italien weiter. Bis dahin werde er "mit den Spielern in Kontakt bleiben, ab und an Videositzungen machen", kündigte er an, die Nationalspieler seien mit ihren Vereinen allerdings in einem "extrem eng getakteten Spielplan" stark ausgelastet.
Nagelsmann will deshalb wohlwollend begleiten, ohne zu nerven. "Ich war selbst Vereinstrainer", betonte er, "ich würde auch nicht wollen, dass der Nationaltrainer ihm ständig dazwischenfunkt." Es gehe ihm darum, "die Spieler immer mal wieder abzuholen, aufzuzeigen, was unsere Idee ist, damit sie sich Gedanken machen".
Er selbst hat sich über Weihnachten und Neujahr viele Gedanken gemacht - und ist zu dem Entschluss gekommen, dass sein Weg als Bundestrainer noch längst nicht zu Ende ist.
Auf den Punkt gebracht
- Julian Nagelsmann bleibt bis 2028 Bundestrainer und hat große Pläne mit dem DFB-Team.
- Der 37-Jährige, der seit September 2023 im Amt ist, betonte bei der Vertragsverlängerung seine Einigkeit mit den Fans und das Ziel, weitere Titel zu gewinnen.