Als vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, das Konzentrationslager Auschwitz befreit wurde, war Naftali Fürst 13 Jahre alt. Seit 1942 musste er mit seiner Familie in einem Arbeitslager Zwangsarbeit leisten. Warum? Weil der gebürtige Slowake aus einer jüdischen Familie stammt.
Anfang November 1944 werden sie mit ihren Eltern nach Auschwitz deportiert. Dort werden sie von ihnen getrennt. Von Auschwitz werden Fürst und sein Bruder Shmuel auf einen der Todesmärsche geschickt, bei denen gegen Kriegsende Hunderttausende an Erschöpfung sterben.
Fürst und sein Bruder müssen tagelang bei Minusgraden erst zu Fuß, dann in einem offenen Güterwagen von Auschwitz ins KZ Buchenwald marschieren. Knapp 700 Kilometer dürften es gewesen sein.
Als das KZ Buchenwald am 11. April 1945 befreit wird, ist Fürst schwer krank, aber er und sein Bruder überleben. Heute erhebt er seine Stimme, um vor den Taten der Nationalsozialisten zu mahnen. Jetzt warnt er gegenüber der Nachrichtenagentur "AFP":
„"Ich möchte, dass die Menschen daraus lernen, was in der Vergangenheit geschehen ist, dass sie ihren Kindern beibringen, dass die Menschen gleich sind, dass niemand über den anderen steht. Dass es Gleichheit geben sollte, gleiche Rechte und gleiche Pflichten. Ich glaube an die Gleichheit aller Menschen und an die Menschenrechte und daran, dass man ein guter Mensch sein sollte."“Naftali FürstAuschwitz-Überlebender