Enormer Anstieg
Nächstes Virus in Österreich auf dem Vormarsch
Nach der stärksten Corona-Welle aller Zeiten und der anhaltenden Grippe-Welle, steigen nun auch die RSV-Fälle weiter an.
Während die Zahl der Corona-Fälle in den vergangenen Woche stark zurückgegangen ist, schwappen nun andere Viren-Wellen über Österreich. Die Influenzavirusaktivität nimmt im ganzen Land weiterhin zu.
„Die Grippewelle hat Österreich fest im Griff. Die Zahlen der Krankenstände aufgrund grippaler Infekte und Influenza sind weiter gestiegen.“
Ende Jänner gab es 7.225 Meldungen wegen einer Influenza-Infektion bei der Österreichischer Gesundheitskasse (ÖGK). In der ersten Februarwoche waren es bereits 8.945 Fälle aufgrund der echten Grippe. Das dürfte sich so schnell auch nicht ändern: "Eine genaue Vorhersage kann man hier nicht machen, aber in den nächsten ein, zwei Wochen werden die Zahlen noch steigen", erklärt Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien.
Mehr Spitalspatienten – auch auf der Intensiv
Ebenso wie Influenza, ist auch RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) in ganz Österreich virulent. Hier sind die Fälle zuletzt enorm gestiegen. Mussten in der 3. Kalenderwoche des Jahres noch 225 stationär in den Spitälern Österreichs aufgenommen werden, so waren es eine Woche später bereits 330 RSV-Fälle. Hinzu kamen noch 8 Patienten, die intensivmedizinische Betreuung benötigten.
Wobei hier anzumerken ist, dass die Zahl der Kalenderwoche 4 noch nicht vollständig ist. Für diesen Zeitraum können in den nächsten Tagen noch Nachmeldungen erfolgen.
Betroffen sind hauptsächlich Kinder, aber auch Erwachsene können erkranken. Zuletzt kamen Personen allen Altersgruppen wegen RSV ins Spital. Intensiv mussten sechs Kinder, die jünger als 4 Jahre sind, ein Bub im Alter von zwischen 4 und 14 Jahren, ein Mann zwischen 60 und 69 Jahren und zwei Frauen mit über 70 Jahren behandelt werden, wie das SARI-Dashboard informiert.
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) führt zu Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege. Diese können symptomlos sowie mit milden Symptomen verlaufen oder zu schweren Komplikationen und Krankenhausaufenthalten führen. Besonders gefährdet für einen schweren Verlauf sind Säuglinge, Kleinkinder, Personen ab 60 Jahren sowie Personen mit bestimmten Grunderkrankungen. Seit 2023 sind erstmals Impfungen gegen RSV für Kinder und Erwachsene (auch Schwangere) zugelassen.
Am stärksten Betroffen sind aktuell Wien (Normalstation: 75, ICU: 2) und die Steiermark (Normalstation: 64, ICU: 1).
Tödlich für Kinder
Besonders gefährlich ist das Respiratory Syncytial Virus jedoch für Kinder unter zwei Jahren, Frühgeborene, Kinder mit Herzfehlern oder chronischen Lungenerkrankungen.
„Jedes Jahr kommt es zu Todesfällen.“
In Folge der Atemwegserkrankung kann es bei Säuglingen und Kleinkindern zu Bronchiolitis und Atemnot kommen. In einigen Fällen ist eine künstliche Beatmung notwendig. "Die Kinder von der intensivmedizinischen Beatmung wieder wegzubekommen, ist dabei besonders schwierig", so der Wiener Kinderarzt Peter Voitl. "Jedes Jahr kommt es zu Todesfällen."
Auf den Punkt gebracht
- In Österreich verzeichnen die RSV-Fälle einen enormen Anstieg, während die Zahl der Corona-Fälle zurückgeht
- Das Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) kann zu schweren Atemwegserkrankungen führen, insbesondere bei Kindern unter 2 Jahren, Frühgeborenen und Kindern mit bestimmten Vorerkrankungen