Niederösterreich
Nächste NÖ-Gemeinde führt eine Mietzinsbremse ein
Was die Bundesregierung nicht geschafft hat, gelingt dem Gemeinderat von Bruck an der Leitha (NÖ). Eine Mietzinsbremse wurde einstimmig beschlossen.
Die Mietkosten haben sich heuer im ersten Quartal auf durchschnittlich 9,1 Euro je Quadratmeter belaufen. Das ist ein Plus von 7,8 Prozent gegenüber dem ersten Vierteljahr 2022. Und die im April bzw. Mai erfolgten Erhöhungen der Richtwert- und Kategoriemieten sind in dieser Rechnung noch gar nicht enthalten. Grund genug, für den Gemeinderat von Bruck an der Leitha (NÖ) aktiv zu werden.
Die Stadtgemeinde hat am Mittwoch einstimmig eine Mietzinsbremse für die Stadt Bruck und Wilfleinsdorf beschlossen. Für Mieter von Gemeindewohnungen wird die Mietpreiserhöhung mit zwei Prozent begrenzt. Die Differenz übernimmt die Stadt in Form eines Zuschusses.
"Fangen Versäumnisse der Regierung auf"
"Wir können als Gemeinde nicht die Versäumnisse der Regierungsparteien der Bundesregierung auffangen und nur im eigenen Wirkungsbereich aktiv werden. Hier sind wir uns jedoch unserer gesellschaftspolitischen Verantwortung bewusst und nutzen alle sinnvoll umsetzbaren Möglichkeiten, um Entlastung für die Bevölkerung zu schaffen", erklären Bürgermeister Gerhard Weil und Sozialstadträtin Sabine Simonich (beide SPÖ). Es sei bedauerlich, dass man nicht für alle Menschen aktiv werden könne.
Insgesamt werden mit der Mietpreisbremse die Bewohner der 237 Gemeindewohnungen der Stadt entlastet. In Summe werden dafür rund 45.000 Euro im Jahr 2023 zur Verfügung gestellt.
Bruck ist damit nach der Landeshauptstadt St. Pölten, Vösendorf, Korneuburg und Schwechat bereits die fünfte Gemeinde, die Bewohnern von Gemeindewohnungen unter die Arme greift.