Diskontriese Pepco im Konkurs

Nächste Großpleite im Handel kostet über 600 Jobs

Erst 2021 war Pepco in Österreich gestartet – jetzt ist schon wieder Schluss: Pleite. Die 73 Filialen bleiben für Abverkauf noch eine Zeitlang offen.

Angela Sellner
Nächste Großpleite im Handel kostet über 600 Jobs
Pepco zieht sich aus Österreich zurück. Das Unternehmen betreibt hierzulande 73 Filialen und zählt etwa 680 Mitarbeiter.
Pepco

Jetzt ist es fix: Der polnische Diskonter Pepco, der in Österreich mit 73 Filialen vertreten ist, hat am Dienstagnachmittag am Handelsgericht Wien einen Insolvenzantrag eingereicht – das Konkursverfahren wurde wenig später eröffnet.

Betroffen sind laut KSV1870 mehr als 600 Dienstnehmer und rund 300 weitere Gläubiger.

Rückzug aus Österreich wegen Verlusten

Die Pepco-Gruppe hatte bereits letzte Woche angekündigt, dass sie ihre Geschäftstätigkeit in Österreich einstellen wird. Trotz verschiedener Initiativen seien weiterhin Verluste erwirtschaftet worden, teilte das Unternehmen mit. Das zurückhaltende  Konsumverhalten in Österreich, die überdurchschnittliche Inflation, die hohen Betriebskosten und der generell negative gesamtwirtschaftliche Ausblick hätten die Ergebnisse von Pepco Österreich stark negativ beeinflusst. Da man nicht damit rechne, dass sich das ändere, sei die Entscheidung getroffen worden, sich aus Österreich zurückzuziehen.

Die Pepco-Kette bietet vor allem Textilien und Haushaltswaren zu Diskontpreisen an. Hauptsitz ist in Polen, das Unternehmen  ist in 19 Unternehmen in ganz Europa vertreten, beschäftigt insgesamt über 31.000 Mitarbeiter und betreibt mehr als 3.600 Geschäften.

In Österreich war Pepco erst im Jahr 2021 gestartet. Nun verlieren die mehr als 600 Beschäftigten ihre Jobs. Die Löhne und Gehälter hat Pepco laut Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) noch bis einschließlich Jänner bezahlt. 

Jobangebote für betroffene Mitarbeiter

Sowohl Rewe als auch Lidl haben Pepco-Mitarbeitern bereits angeboten, sich bei ihnen zu bewerben.

Abverkauf

Die Pepco-Filialen werden vorerst geöffnet bleiben, "um einen vom Insolvenzverwalter strukturierten Abverkauf der Handelsware zu ermöglichen", erwartet Jürgen Gebauer vom KSV1870. Erst danach erfolge die Schließung.

Die Verbindlichkeiten liegen laut Gläubigerschützern im hohen zweistelligen Millionenbereich. Den Liquidationswert beziffern sie mit 11,65 Millionen Euro.

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