Inder in OÖ festgenommen
Nachbarin der DPD-Killer: „Jetzt habe ich Angst“
"Heute" sprach mit den Nachbarinnen der zwei Killer: "Das ist schockierend, das hätte ich mir nie gedacht", sagen sie.
Sie flohen quer über den Kontinent. In Oberösterreich wurden jetzt zwei Verdächtige gefasst, die in Großbritannien einen besonders grausamen Mord begangen haben sollen. Ausgerechnet an dem Tag, an dem der britische Premierminister Rishi Sunak in Österreich landet, wird die Verhaftung bekannt.
Das ist geschehen: Im beschaulichen britischen Ort Shrewsbury verfolgen acht Männer – alle mit indischer Abstammung – einen DPD-Paketboten, er ist ebenfalls Inder. Es folgt eine öffentliche Hinrichtung, die in Summe nur 30 Sekunden dauert. Mit Messer, Äxten, Golfschlägern und Schaufeln hacken die Täter auf ihr Opfer ein. Der Mann stirbt noch am Tatort, bevor die Rettung eintrifft. Die Tat ereignete sich im August 2023.
"Ich sah, wie die Männer am Boden lagen"
Am Montag schlagen die Behörden in Oberösterreich zu. In Hohenzell (2.033 Einwohner) beginnt die Aktion im gelben Mehrfamilienhaus um Punkt 9 Uhr.
Direkt unter den Verdächtigen wohnen Daciana (49) und ihre Tochter Raluca (21) – sie erzählen im "Heute"-Gespräch: "Es waren überall Polizisten, sicher mehr als zehn. Ich sah, wie die zwei Männer (Anm.: die Verdächtigen) am Boden lagen."
Polizei durchsuchte und fotografierte das ganze Haus
Die Polizei – teils in Zivil – durchkämmte das ganze Haus, die Wohnung, den Dachboden und den weißen Bus der Männer. Die Nachbarinnen: "Wir dachten, die beiden waren illegal in Österreich –was Schlimmeres kam uns nicht in den Sinn."
Die Männer "waren sehr nett, haben uns immer gegrüßt", sogar Smalltalk habe man geführt, "über unsere Autos zum Beispiel", erzählt Raluca. Ungefähr sieben Menschen wohnten in der Wohnung, alle sind sie Inder. Regelmäßig zogen welche weg, andere kamen hinzu. Die beiden gefassten wohnten seit letztem Jahr hier.
Am Dienstag erfahren die zwei Frauen, warum die Männer gesucht wurden: "Das ist schockierend, das hätte ich mir nie gedacht." Dann überlegen die zwei Frauen im Gespräch kurz: "Ja, dann hatten wir Angst. Auch jetzt noch. Man muss vorsichtig sein."
Die beiden Männer sitzen jetzt in der Justizanstalt Ried im Innkreis und werden wohl schon bald nach Großbritannien ausgeliefert.