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Nach WM-Aus: Bierhoff spricht über Özil-Problem
Deutschland arbeitet den enttäuschenden WM-Auftritt auf. Dabei ist auch Mesut Özil ein Thema. DFB-Manager Oliver Bierhoff spricht über die "Erdogan-Affäre".
Kaum ein Spieler des deutschen Nationalteams verkörperte den WM-Auftritt so gut wie Mesut Özil. Gegen Mexiko und Südkorea blieb der Mittelfeld-Regisseur völlig farblos, gegen Schweden musste er von der Bank aus zusehen. Wie sehr hat ihn und die Mannschaft die Affäre rund um das Foto mit Türkei-Staatschef Recep Tayyip Erdogan belastet? Jetzt spricht DFB-Manager Oliver Bierhoff.
Trikot-Affäre
Ein Rückblick: Kurz vor der WM weilte Erdogan auf Staatsbesuch in England. Arsenal-Kicker Özil posierte mit dem Staatschef und seinem DFB-Kollegen Ilkay Gündogan für Fotos. Auf einem als Geschenk überreichten Trikot stand zu lesen: "Für meinen Präsidenten". In Deutschland gab es dafür heftige Kritik. Gündogan gab dazu eine Erklärung ab, Özil schwieg. Vielleicht ein Fehler, meint Bierhoff, der ihn zu einer Stellungnahme bewegen wollte. Das lehnte Özil aber ab.
Kritik an Özil
Bierhoff dazu: "Wir haben Spieler bei der deutschen Nationalmannschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut nicht gelungen." Vor diesem Hintergrund hätte man sogar "überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet."
Spannung im Team
Für Spannungen innerhalb der Mannschaft sorgte das Thema auf jeden Fall, wie Sami Khedira und Manuel Neuer nach dem WM-Aus bestätigten. Selbst nach der Erklärung von Gündogan war die öffentliche Kritik ja nicht abgerissen. Bierhoff meint: "Ilkay hat gesprochen und hat sich auch sehr geöffnet. Trotzdem ist er ebenso und weiterhin hart kritisiert worden." (heute.at)