Deutschland

Nach Wahlniederlage – SPD hat neuen Fraktionschef

Lars Klingbeil folgt auf Rolf Mützenich als neuer Vorsitzender der SPD-Fraktion. Dies wurde auf einer Fraktionssitzung in Berlin beschlossen.
Newsdesk Heute
26.02.2025, 12:12

Nach der Niederlage bei der deutschen Bundestagswahl am Sonntag kündigte der bisherige Vorsitzende der SPD-Fraktion Rolf Mützenich seinen Rückzug an. Wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Teilnehmer der Fraktionssitzung in Berlin berichtete, wurde Lars Klingbeil zum neuen Vorsitzenden gewählt.

Bei der Wahl stürzte die SPD von 25,7 auf 16,4 Prozent ab und ist damit nur noch drittstärkste Kraft im Deutschen Bundestag hinter der Union und der AfD. Damit schrumpft die Fraktion von 207 auf 120 Abgeordnete.

Einziger Kandidat

Klingbeil war der einzige Kandidat für die Nachfolge. Am Wahlabend war der 47-Jährige, wenige Stunden nach Schließung der Wahllokale, vom Parteipräsidium vorgeschlagen und einen Tag später einstimmig vom Fraktionsvorstand nominiert worden. Bei der Abstimmung erhielt er bei der Abstimmung 85,6 Prozent der gültigen Stimmen. Insgesamt 95 SPD-Abgeordnete stimmten für Klingbeil, 13 gegen ihn und drei enthielten sich.

Zum Vergleich: Mützenich, der die Fraktion seit fünf Jahren und fünf Monaten leitet, erhielt bei den drei Wahlen zum Fraktionsvorsitzenden 97,7 Prozent (2019), 97,1 Prozent (2021) und 94,7 Prozent (2023) der Stimmen.

Gespräch mit Merz

Wie die "Bild" berichtete, soll Klingbeil in den möglichen Regierungsbildungsgesprächen mit der Union eine führende Rolle einnehmen. Bereits am Montagabend habe er mit Unions-Fraktionschef Friedrich Merz telefoniert.

Richtung der CDU/CSU-Fraktion machte Klingbeil auch gleich eine Ansage: Noch stehe gar nichts fest. Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" sagte der 47-Jährige, dass das letzte Wort die Mitglieder hätten. Sie würden am Ende eine Entscheidung treffen.

Parteiinterne Kritik

Laut dem Bericht machte Klingbeil vor der Fraktion auch deutlich, dass es keinen Automatismus für ein Regierungsbündnis mit der Union gebe. Es dürfe auf keinen Fall der Eindruck entstehen, dass sich "die Sozis schon in der nächsten Regierung sehen", wird er zitiert.

Zudem gab der SPD-Chef auch zu, dass wegen der von ihm geplanten Übernahme des Fraktionsvorsitzes viele kritische Stimmen aus der eigenen Partei gegeben habe. Klingbeil soll gesagt haben, dass er dies als Angebot sehe. Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge bat Klingbeil um ein starkes Votum der Genossinnen und Genossen, um in potenziellen Gesprächen das Beste erreichen zu können.

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