Ursache unbekannt

Ausgangssperre nach massiven Stromausfall

Rund 98 Prozent des südamerikanischen Landes Chile sind seit Dienstag ohne Elektrizität. Die Behörden suchen nach der Ursache des Blackouts.
20 Minuten
26.02.2025, 11:34

Wegen eines praktisch landesweiten Stromausfalls in Chile hat die Regierung den Ausnahmezustand und eine Ausgangssperre verhängt. Sie gelte in den betroffenen Regionen von Arica y Parinacota im Norden bis Los Lagos im Süden zwischen 22 und 6 Uhr, teilte das Innenministerium mit. Das betroffene Gebiet erstreckt sich über gut 3.000 Kilometer. Rund 98 Prozent der Haushalte sind hier ohne Strom.

"Unsere größte Sorge gilt der Sicherheit der Menschen", sagte Innenministerin Carolina Tohá. "Wir wollen, dass niemand den Stromausfall ausnutzt, um Verbrechen zu begehen." Zur Verstärkung der Polizei wurden 3.000 Soldaten auf die Straßen geschickt, um für Sicherheit zu sorgen, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Ursache noch unklar

Grund des Blackouts: In der Region Chico Norte sei eine Hochspannungsleitung unplanmäßig vom Netz gegangen, teilte die Aufsichtsbehörde für Stromnetze mit. Daraufhin seien weitere Leitungen abgeschaltet worden, was zu dem massiven Stromausfall geführt habe. Nach den genauen Ursachen werde noch gesucht. "Es gibt keinen Grund zu glauben oder anzunehmen, dass ein Anschlag dahintersteckt", sagte Innenministerin Tohá.

Experte: "Atypischer Systemausfall"

"Das ist ein außergewöhnliches Ereignis, ein atypischer Systemausfall", sagte der Elektroingenieur Humberto Verdejo von der Universität von Santiago. "Aufgrund des Umfangs der Komplexität dürfte es lange dauern, bis die Stromversorgung wieder hergestellt ist."

Die U-Bahn in der Hauptstadt Santiago de Chile stellte den Betrieb ein. Das Verkehrsministerium warnte die Autofahrer im Großraum Santiago zur Vorsicht, da zahlreiche Ampeln ausfielen. "Es ist ein riesiges Problem, und wir versuchen, es so gut wie möglich zu lösen, aber wir können nicht zaubern", sagte Verkehrsminister Juan Carlos Muñoz.

Wegen dem Stromausfall wurde auch das wichtigste Musikfestival Lateinamerikas, das Festival Internacional de la Canción, in der Küstenstadt Viña del Mar unterbrochen. Die geplanten Auftritte von Morat und Sebastián Yatra sollen nun am kommenden Samstag stattfinden. Das populäre Festival ist eine Art lateinamerikanisches Pendant zum Eurovision Song Contest.

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