Oberösterreich

22 Polizeistreifen jagten 14-Jährigen in gestohlenem Au

Er ist für die Polizei kein Unbekannter: Jener Bursch, der sich mit unzähligen Streifen eine Verfolgungsjagd geliefert hat, hat noch mehr am Kerbholz.

Tobias Prietzel
Bei der wilden Verfolgungsjagd wurden mehrere Fahrzeuge zerstört und auch Personen verletzt.
Bei der wilden Verfolgungsjagd wurden mehrere Fahrzeuge zerstört und auch Personen verletzt.
fotokerschi.at

Es waren Szenen wie in einem Actionfilm: Der Lenker kannte kein Tempo-Limit, das Auto war mit Geschwindigkeiten von mehr als 150 km/h im Ortsgebiet unterwegs. Am Steuer: Ein 14-Jähriger, der den Wagen vorher einer Polizistin gestohlen hatte. Mit im Fahrzeug: Drei weitere Minderjährige.

Ganze 22 Streifenwagen hefteten sich ihnen kilometerweit an die Fersen. Der jugendliche Raser durchbrach eine Straßensperre und baute einen Unfall mit fünf Verletzten. Bei der Festnahme verletzte ein 13-Jähriger einen Beamten.

Suchtgift- und Vermögensdelikte

Am Donnerstag wurde der rumänische Hauptverdächtige in die Justizanstalt Linz überstellt und einvernommen. Wie sich herausstellte, ist er bereits amtsbekannt: Er hatte mehrmals wegen Suchtgift- und Vermögensdelikten mit der Polizei zu tun, so die Behörden.

Der Bericht der Staatsanwaltschaft Linz soll Freitag Früh vorliegen. Das teilte Sprecherin Ulrike Breiteneder Donnerstagnachmittag auf "Heute"-Anfrage mit.

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    Vier Jugendliche (14 und 13 Jahre) machten mit einem gestohlenen Auto eine <a data-li-document-ref="100246379" href="https://www.heute.at/s/14-jaehriger-liefert-sich-verfolgungsjagd-mit-polizei-100246379">Spritztour durch Linz</a>. Als die Polizei kam, drückte der Lenker aufs Gas.
    Vier Jugendliche (14 und 13 Jahre) machten mit einem gestohlenen Auto eine Spritztour durch Linz. Als die Polizei kam, drückte der Lenker aufs Gas.
    TEAM FOTOKERSCHI.AT / SCHARTNER

    Den oberösterreichischen Behörden sind jugendliche Gewalttäter seit langem ein Dorn im Auge. Mitte Oktober nahm die mittlerweile Monate dauernde Serie ihren Ausgang: Zwei 13-Jährige überfielen in Linz auf offener Straße einen Passanten und raubten sein Handy und sein Geld. Kurz darauf verletzten sie noch ein weiteres Opfer. Die schockierende Aussage im Verhör: Es sei "lustig, auf den Kopf anderer Menschen zu treten".

    "Lustig, auf den Kopf anderer Menschen zu treten". 13-Jähriger im Verhör

    Im November dann machten sich zwei Burschen und ein Mädchen in Pettenbach (Bez. Kirchdorf) mit dem Auto eines 72-jährigen Taxlers aus dem Staub. Vor kurzem die nächsten brutalen Coups: In Feldkirchen (Bez. Urfahr-Umgebung) verwüsteten zwei Burschen den Bereich vor einem Supermarkt und grinsten frech in die Überwachungskamera. Anschließend prügelten sie einen Mann spitalsreif.

    Im Dezember schließlich stahlen zwei Burschen und ein Mädchen in Klaffer am Hochficht (Bez. Rohrbach) einen Pritschenwagen. Sie fuhren damit Hunderte Kilometer durch Oberösterreich und wollten ihn schlussendlich auch noch anzünden.

    In erhöhter Alarmbereitschaft

    Nach der Häufung brutaler Attacken durch Jugendlichen und den folgenschweren Zwischenfällen zu Halloween in Linz ist die Polizei vor Silvester in erhöhter Alarmbereitschaft. Sie hat personell aufgerüstet – der Fokus: die Ballungsräume Linz, Wels und Steyr, dazu größere Städte in den Bezirken wie etwa Vöcklabruck.

    Was die Arbeit von Exekutive und Staatsanwaltschaft zusätzlich erschwert: Wegen des jugendlichen Alters vieler Verdächtiger sind ihnen weitgehend die Hände gebunden. Die Taten bleiben aber vermerkt. Sollten die Teenager später dann einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten, könnten ihnen die früheren Delikte zum Verhängnis werden.

    Vorbeugende Maßnahmen

    Um der Lage Herr zu werden, setzen die Behörden zusätzlich verstärkt auf vorbeugende Maßnahmen: "Wir müssen uns im Rahmen der Kriminalprävention mehr mit Jugendkriminalität beschäftigen", so Landespolizei-Kommandant Andreas Pilsl zu "Heute". "Es ist jetzt wichtig, sich auch mit Sozialarbeitern und Jugendschutzbehörden intensiv auszutauschen."

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