Oberösterreich
Nach Urteil gegen Bürgermeister – Stichwahl in Gemeinde
Weil der ÖVP-Bürgermeister nach einem Vergewaltigungs-Urteil zurücktreten musste, wurde am Sonntag in der Gemeinde Scharten (OÖ) neu gewählt.
Es waren schon sehr ungewöhnliche Umstände, weshalb es in Scharten (Bez. Eferding) am heutigen Sonntag erneut zu einer Bürgermeisterwahl kam – knapp sechs Monate nach den eigentlichen Wahlen im September des vergangenen Jahres.
Obwohl gegen den damaligen ÖVP-Bürgermeister wegen Vergewaltigung ermittelt worden war, fix war, dass er kurz nach der Wahl vor Gericht stehen wird, trat er trotzdem erneut an – und wurde tatsächlich auch gewählt.
Doch: Eine Woche danach wurde er wegen Vergewaltigung (nicht rechtskräftig) zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt, trat deshalb vom Bürgermeisteramt zurück. Und deshalb war der Posten vakant.
ÖVP-Vizebürgermeister war Favorit
Allerdings ist auch nach der heutigen Wahl unklar, wer Bürgermeister wird. Denn: Einen Sieger gab es nicht. Denn: Obwohl Favorit, verpasste ÖVP-Vizebürgermeister Christian Steiner die 50-Prozent-Hürde, kam auf nur 47,3 Prozent. Er muss damit am 27. Februar in die Stichwahl. Und zwar gegen Sabine Ameshofer von der SPÖ, die 29 Prozent erreichte (also in etwa so viel wie bei der Bürgermeisterwahl 2021).
Dahinter: Johannes Brandl (FPÖ) mit 14,7 Prozent und Herbert Peterstorfer (Grüne) mit 8,9 Prozent.
Überraschend niedrig war die Wahlbteiligung: Von den 1.844 Wahlberechtigten gaben nur 1.263 ihre Stimme ab, also nur 68,5 Prozent. Bei der Bürgermeisterwahl im Herbst waren es 82,5 Prozent.