Vier Jahre hat Christian "Gigi" Gusenbauer seine Mutter, Sport-Legende Illona Gusenbauer, nicht gesehen. Am Sonntag konnte der 45-Jährige sie endlich in die Arme nehmen. Der ehemalige Manager war nach Burnout und Depression nach Belize ausgewandert. Er kaufte eine kleine Insel, die er vermietete bis die Pandemie kam. Am 20. Februar wurde sein Paradies zur Hölle: Der Selbstversorger wurde von Piraten überfallen und von 21 Kugeln getroffen. Seine Hündin Mali rettete ihm das Leben, als sie einen der Angreifer im richtigen Moment ansprang.
"Ich habe noch immer 14 Kugeln im Körper, die erst entfernt werden müssen", sagt Gusenbauer, der das Erlebte in einem Buch verarbeitete. Das Cover von "21 Kugeln im Paradies" malte Mama Illona, die ihn "über die Inseljahre emotional begleitete". Nach der Home Invasion musste er noch Monate voller Angst auf seiner Insel verbringen. "Ich wartete auf Papiere, um meine Hündin mit nach Europa mitnehmen zu können."
Der Wiener musste schießen lernen und bewacht werden, weil er einen der inzwischen verhafteten Räuber wiedererkannt hatte. "Der Polizeischutz war eine Katastrophe. Die Spezialeinheit holte sich Prostituierte auf die Insel und schoss zum Spaß in die Luft. Nach dem Überfall war das nicht auszuhalten", sagt Gusenbauer.
Er schaffte es über Mexiko zurück nach Österreich. Die Insel kann er nach allem nur schwer verkaufen und vermieten. "Ich wollte nur weg und nie wieder zurück", so der Überlebende.