Oberösterreich
Tödliche Hundeattacke – Opfer (60) verblutete sofort
Mehr und mehr tragische Details werden nun zur tödlichen Hunde-Attacke bekannt. Am Mittwoch wurde das Opfer (60) obduziert, "Heute" hat das Ergebnis.
Am Montag wurde eine Joggerin in Naarn (Bez. Perg) von einem Kampfhund attackiert. Das Tier zerfleischte die Frau regelrecht, jede Hilfe kam für sie zu spät. Die Tragödie passierte auf einem Schotterweg zwischen Feldern und Bauernhöfen. Jetzt wurden neue Details bekannt.
Massiver Blutverlust
Am Mittwoch wurde die Leiche obduziert, am frühen Abend stand das Ergebnis fest: Die Todesursache war massiver Blutverlust, berichtet Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz, im Gespräch mit "Heute".
Laut Gerichtsmediziner biss das Tier unzählige Male zu – vor allem in den Kopf und den Nacken sowie in die Arme und Beine. Das Opfer wurde dadurch bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
Wie sich der Angriff genau zugetragen hat, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Es steht noch nicht fest, ob der Hund die Joggerin von vorne oder von hinten attackiert hat. Es könne "noch Wochen oder sogar Monate" dauern, bis der komplette Tathergang rekonstruiert ist, so Breiteneder.
Nach Angaben von Breiteneder wird das Verfahren gegen die 37-jährige Hundehalterin nicht wegen fahrlässiger, sondern wegen grob fahrlässiger Tötung geleitet. Somit droht der Tierbesitzerin eine Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren.
Wie "Heute" zudem erfahren hat, soll die Polizei am Dienstag erstmals mit der Halterin im Krankenhaus gesprochen haben. Über den Inhalt des Gesprächs wollten die Behörden nichts sagen, die Polizeipressestelle hielt sich dazu bedeckt.
Hundehalterin im Spital
Die Hundehalterin befindet sich noch im Linzer Uniklinikum, wurde am Montagabend von der Polizei befragt, wie "Heute" gegenüber mitgeteilt worden ist. Aufgrund der Ermittlungen und aus datenschutzrechtlichen Gründen darf das Spital keine Details dazu nennen. "Es gibt noch keine neuen Informationen darüber, was sie gesagt hat", erklärt ein Polizeisprecher gegenüber "Heute".
Offenbar habe sich an den bisherigen Darstellungen im Zuge der Befragung keine groben Änderungen ergeben. Heißt: Die Frau hatte den Hund, der keinen Beißkorb trug, an der Leine, als sich dieser plötzlich losriss.
Jetzt spricht der Minister
Seit Jahren wird über einheitliche Regeln für die Haltung dieser Kampfhunde diskutiert. Außer weiterer Biss-Attacken mit dramatischen Folgen ist in dieser Sache bis jetzt nichts passiert. Immer noch sind die sicherheitspolizeilichen Bestimmungen in den einzelnen Bundesländern maßgeblich.
Im für Tierschutz zuständigen Gesundheitsministerium heißt es dazu, dass diese Anweisungen "durchaus zielführend und streng" wären. Trotzdem wäre eine Vereinheitlichung "durchaus wünschenswert, weil dies auch eine Erleichterung für Tierhalterinnen und -halter darstellen würde".