Oberösterreich
Nach Todes-Drama hat Polizei Halterin im Spital befragt
Nach dem tragischen Tod einer Joggerin durch eine Hundeattacke: Die Tierbesitzerin liegt im Spital. Dort wurde sie von der Polizei befragt.
"Jetzt ist wichtig, dass Ruhe einkehrt in diese kleine Ortschaft": Das wünscht sich jetzt nach der tödlichen Hundeattacke Martin Gaisberger (ÖVP), Bürgermeister der 3.400-Einwohner-Gemeinde Naarn (Bez. Perg) im Gespräch mit "Heute".
Am Montagfrüh musste eine Frau (60) wie mehrfach berichtet im Mühlviertel ja einen besonders qualvollen Tod sterben: Sie war gerade joggen, als sich der American Stafford im Ortsteil Sebern losriss und sie attackierte. Er zerfleischte die Sportlerin regelrecht, für sie kam jede Hilfe zu spät. Das Drama ereignete sich auf einem sonst so beschaulichen Feldweg am Rande der Gemeinde.
Tier bereits eingeschläfert
Die Hundehalter versuchte noch, dem Opfer zu helfen, wurde dabei aber selbst verletzt. Sie wurde nach einer ärztlichen Behandlung in einem Linzer Spital aufgrund der traumatischen Ereignisse in eine psychiatrische Abteilung eingeliefert. Bereits am Montagabend wurde der Kampfhund "Elmo" mit Einverständnis der Ehepartnerin der Züchterin eingeschläfert.
Laut Informationen der Tierrettung OÖ wurden die Hunde nach Wien gebracht. "Auch wir wurden gefragt, ob wir sie nehmen können, haben aber abgelehnt", so Willy Schnebel von der Tierrettung zu "Heute". Jürgen Stadler von der Pfotenhilfe Lochen (Bez. Braunau) erklärt gegenüber "Heute": "In Oberösterreich sind alle Tierschutzorganisationen voll, auch wir gehen davon aus, dass die Hunde in Wien sind".
Die Hundehalterin befindet sich noch im Krankenhaus, wurde am Montagabend von der Polizei befragt, wie "Heute" erfuhr. "Es gibt noch keine neuen Informationen darüber, was sie gesagt hat", erklärt ein Polizeisprecher gegenüber "Heute". Offenbar habe sich an den bisherigen Darstellungen im Zuge der Befragung keine groben Änderungen ergeben. Heißt: Die Frau hatte den Hund, der keinen Beißkorb trug, an der Leine, als sich dieser plötzlich losriss.
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So reagiert Politik
Die Politik will die gesetzlichen Vorgaben nun ändern: "Wir werden uns genau anschauen, was in den anderen Bundesländern gut funktioniert", erklärt Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ). "Klares Ziel sind Verbesserungen im Vollzug und Nachschärfungen im oö. Hundehaltegesetz – oberste Priorität hat klar der Schutz und die Sicherheit der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher."
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"Erschüttert und unfassbar traurig"
"Ich bin erschüttert", erklärt Verhaltensberaterin und Problemhundetrainerin Sandra Schramek gegenüber "Heute". "Erschüttert und unfassbar traurig, dass so etwas passiert ist und habe großes Mitgefühl für Familie und Angehörige des Opfers, aber auch für die Hundehalterin."
Die Hunde-Expertin erklärt: "Ein Hund, der auffällig ist, betrifft nicht die gesamte Hundepopulation. Ein höheres Gefährdungspotenzial kann nicht von der Hunderasse abhängig gemacht werden."