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Nach Spital-Katastrophe: Lässt Israel nun Hilfe zu?

Am Dienstag wurden mehrere Hundert Palästinenser bei einem Angriff auf ein Spital getötet. Israel blockiert weiterhin die Grenze zum Gazastreifen.

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    Ein Raketenangriff auf das al-Ahli-Arab-Spital in Gaza soll am 17. Oktober 500 Menschen getötet haben.
    Ein Raketenangriff auf das al-Ahli-Arab-Spital in Gaza soll am 17. Oktober 500 Menschen getötet haben.
    MAHMUD HAMS / AFP / picturedesk.com

    Israel hat den Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober blockiert. Nachdem bei einer Explosion in einem Spital mehrere Hundert Menschen gestorben sind, wird international der Druck größer, die Durchfuhr von Hilfsgütern nach Gaza zu erleichtern. In der Enklave leben 2,3 Millionen Menschen, denen es nun an Lebensmitteln, Wasser und Treibstoff fehlt.

    Konnte bisher Hilfe nach Gaza gelangen?

    Derzeit gelangen seit dem 7. Oktober keine Hilfsgüter für das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) oder andere UN-Organisationen nach Gaza. Das bestätigt Juliette Touma, Leiterin der UNRWA-Kommunikationsabteilung, gegenüber dem Fernsehsender Al Jazeera.

    Mehr als 100 Lastwagen warten

    Hilfsgüter können über den Grenzübergang Rafah eingeführt werden – die einzige Passage aus dem Gazastreifen, die nicht von Israel kontrolliert wird und eine wichtige Verbindung zwischen dem Gazastreifen und dem Rest der Welt darstellt. Doch aufgrund der von Israel verhängten totalen Blockade der Enklave kann im Moment nichts rein- und rausgehen.

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      Israel bereitet einen Angriff "aus der Luft, zu Wasser und zu Lande" auf den Gazastreifen vor.
      Israel bereitet einen Angriff "aus der Luft, zu Wasser und zu Lande" auf den Gazastreifen vor.
      REUTERS

      Ein Konvoi von mehr als 100 Lastwagen mit Hilfsgütern wartet auf der ägyptischen Seite auf das israelische Einverständnis. Mehrere Länder wie die Türkei, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate haben Hilfsgüter zum Flughafen El Arish geschickt.

      Grenzübergang Rafah wiederholt bombardiert

      Die beiden anderen Grenzübergänge im Gazastreifen sind Beit Hanoon, bei den Israelis als Erez bekannt, und Karem Abu Salem, bei den Israelis als Karem Shalom bekannt. Letzterer ist ein kommerzieller Grenzübergang, während Beit Hanoon nur für Personen mit einer von Israel ausgestellten Genehmigung für Notfälle wie z. B. medizinische Behandlungen geöffnet ist. Beide Übergänge werden von Israel kontrolliert und sind während der Belagerung geschlossen worden.

      Israel hat den Grenzübergang Rafah wiederholt bombardiert und dabei erhebliche Schäden auf der palästinensischen Seite verursacht. "Die Straßen sind nicht wirklich benutzbar", sagt Mahjoob Zweiri, Direktor des Golfstudienzentrums an der Universität Katar, gegenüber Al Jazeera.

      Wird die USA Israel dazu drängen, Hilfe zuzulassen?

      US-Präsident Joe Biden, der am Mittwoch in Israel eingetroffen sei, werde wahrscheinlich über die humanitäre Lage im Gazastreifen sprechen, schreibt Al Jazeera. Am Dienstag behauptete Blinken, dass US-Präsident Joe Biden und der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu einen Plan entwickelten, um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen mit humanitärer Hilfe zu versorgen, ohne jedoch Einzelheiten zu nennen.

      Auf einer Pressekonferenz in Kairo am Dienstag erklärten WHO-Vertreter außerdem, dass sie mit ägyptischen Vertretern zusammengetroffen seien, um die Weiterleitung humanitärer Hilfe nach Gaza zu besprechen. "Der ägyptische Rote Halbmond, der die Hilfslieferungen über die Grenze in den Gazastreifen leitet, hat uns zugesichert, dass unsere Lieferungen vorrangig behandelt werden", so Rick Brennan von der WHO.

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        Helmut Graf
        20 Minuten, red
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