Wirtschaft
Nach Speiseöl wird jetzt nächstes Lebensmittel knapp
In deutschen Supermärkten kommt es zu Hamsterkäufen und Lieferengpässen. Nach Speiseölen ist nun auch Weizenmehl davon betroffen.
Deutschland hat's bereits voll erwischt: Vor allem aufgrund von Hamsterkäufen herrscht in den Ölregalen der Supermärkte teils gähnende Leere. Hauptsächlich betroffen sind hier die vergleichsweise günstigen Sonnenblumen- und Rapsölangebote von Diskontern – "Heute" berichtete.
Auch in Österreich ist mittelfristig, also in den nächsten zwei bis drei Wochen, mit Lieferengpässen quer durch das Sortiment zu rechnen – zumindest "fallweise und lokal begrenzt". Das ergab eine Umfrage des Handelsverbands bei den großen Supermarkt-Ketten.
Nun wird Mehl knapp
Welche Produkte der Krieg in der Ukraine noch betreffen könnte, zeigt ein zweiter Blick zu unseren deutschen Nachbarn. So meldet etwa das Nachrichtenportal "Nordbayern", dass nach den Speiseölen nun auch weitere Produkte betroffen sind. In einigen Supermärkten werde demnach Weizenmehl, das in den Haushalten zum Backen verwendet wird, knapp – "zumindest vereinzelt", heißt es in dem Bericht.
Immerhin gehören Russland und die Ukraine zu den wichtigsten Getreideexporteuren der Welt. Rund 30 Prozent des weltweiten Bedarfs wird von diesen beiden Ländern gedeckt. Hamsterkäufe durch die massive Verunsicherung in der Bevölkerung sollen vor allem der Grund für kurzfristige Engpässe sein.
Massive Teuerung erwartet
Eine Angst, die zumindest in Deutschland unbegründet ist. "Die Lebensmittelversorgung in Deutschland ist sicher", beruhigte Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) am Freitag. Sein Land produziere genug Weizen, um den eigenen Verbrauch komplett zu decken.
Obwohl der Weizen in Deutschland nicht ausgehen wird, werden die Preise in den Supermärkten für das Kilo Mehl wohl bald anziehen. Denn nicht nur verteuere sich das Rohmaterial, sondern auch die Energie. Die deutschen Müller müssten diese Preissteigerung weiterreichen – am Ende bleibe wieder alles an den Endverbrauchern hängen. Unschöne Aussichten, die wohl auch den Österreichern blühen werden.