Formel 1
Nach Ricciardo-Hammer: Diese Cockpits sind noch frei
Seit Mittwoch ist es fix. Daniel Ricciardo muss McLaren nach nur zwei Jahren wieder verlassen. Das Team trennte sich vom Australier.
Schon in den letzten Wochen brodelte die Gerüchteküche, vor dem Grand-Prix-Wochenende von Belgien machte es der britische Rennstall offiziell. McLaren setzt den australischen Piloten vor die Tür - trotz eines noch bis 2023 laufenden Vertrags, der nun aufgelöst wurde - einvernehmlich, wie das Team in einer Stellungnahme unterstrich. Ricciardo kassiert dafür wohl eine millionenschwere Abfindung, fährt die Saison beim Rennstall aber noch zu Ende.
Der ehemalige Red-Bull-Pilot blieb trotz seines Siegs im turbulenten Rennen von Monza 2021 hinter den Erwartungen. Teamkollege Lando Norris zeigte dem Australier immer wieder die Grenzen auf. Ricciardos teures Gehalt von kolportierten 15 Millionen Dollar pro Saison hat wohl ebenfalls zur Trennung beigetragen.
"2022 wird mein letztes Jahr bei McLaren sein. Beide Seiten haben viel Arbeit hineingesteckt, aber es hat einfach nicht so geklappt, wie wir es wollten. Das Team hat sich entschieden, für nächstes Jahr etwas zu ändern", gab der Australier selbst die Trennung bekannt, ließ seine Zukunft offen. "Ich bin mir noch nicht sicher", so der 33-Jährige, der zu den McLaren-Teams in die Formel E oder IndyCar-Serie wechseln könnte.
McLaren und Alpine suchen einen Fahrer
Als Ricciardo-Nachfolger wird bereits Oscar Piastri gehandelt. Der Australier stammt eigentlich aus dem Renault-Nachwuchsprogramm und sollte den zu Aston Martin abwandernden Fernando Alonso bei Alpine ersetzen, allerdings lehnte der Formel-2-Meister der abgelaufenen Saison das Cockpit mit Blick Richtung McLaren ab. Fix ist das Engagement des talentierten Australiers aber noch nicht. Ein Rechtsstreit könnte folgen, denn auch Alpine sieht sich im Recht, beharrt auf einen noch für 2023 gültigen Vertrag.
Somit ist bei McLaren und Alpine jeweils ein Cockpit frei. Bei Alpine könnte ausgerechnet Ricciardo zum Zug kommen, nach zwei Jahren zu seinem Ex-Team zurückkehren. Denn nach dem Alonso-Abschied und der Piastri-Ansage haben sich die Alternativen reduziert.
Nachzügler suchen Piloten
Doch auch weitere vier Cockpits sind in der Formel 1 nach dem Ende der Sommerpause nicht besetzt. So hat Alpha Tauri noch nicht bestätigt, dass Yuki Tsunoda auch im kommenden Jahr für den italienischen Rennstall fahren wird. Das ist aber wohl nur eine Formsache. Genauso wie die Verlängerung des Chinesen Guanyu Zhou bei Alfa Romeo.
Auch bei den Nachzügler-Teams Williams und Haas ist jeweils noch ein Sitz zu haben. Williams hat bloß Alexander Albon für das kommende Jahr fixiert. Der Kanadier Nicholas Latifi gilt als Ablösekandidat. Mit dem talentierten Logan Sargeant steht ein hoffnungsvoller Nachwuchsfahrer parat. Auch Mercedes-Ersatzpilot Nyck de Vries könnte zum Zug kommen.
Bei Haas ist Kevin Magnussen auch für 2023 gesetzt, Mick Schumacher, der zuletzt in die Kritik geraten ist, muss um seinen Sitz bangen.