Himmelsphänomen

Nach Polarlichtern zeigen sich leuchtende Nachtwolken

Im Juni und Juli kann man mit etwas Glück ein besonderes Phänomen am Nachthimmel beobachten: leuchtende Wolken. Wo sie zu sehen sind.

Heute Life
Nach Polarlichtern zeigen sich leuchtende Nachtwolken
Leuchtende Nachtwolken können mit ein bisschen Glück jetzt sogar bis in den August hinein beobachtet werden.
LopaneDesign, / Lookphotos / picturedesk.com

Damit hatte Anfang Mai in Österreich niemand gerechnet: In Rot, Rosa und Violett tanzten plötzlich Polarlichter über den Nachthimmel. Ein seltenes Naturschauspiel, das in unseren Breitengraden nahezu gar nicht vorkommt. Jetzt können sich Sternengucker auf das nächste Naturphänomen freuen.

Rund um die Sommersonnenwende am 20. Juni beginnt die Saison der Leuchtenden Nachtwolken.

Sonne, Sternschnuppenstaub und Eiskristalle

Dabei handelt es sich um weißlich bis bläulich leuchtende Wolken, die sich deutlich vom fast dunklen Himmel am Ende der langen Dämmerung im Sommer abheben. "Sichtbar werden sie jetzt, weil sich die Sonne in Mittel- und Nordeuropa im Sommer nur langsam und nicht allzu weit unter den Nordwesthorizont bewegt", erklärte Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe bei Ubimet vor einiger Zeit.

Befindet sich die Sonne sechs bis 16 Grad unter dem Horizont, bescheint sie die Wolken von schräg unten, während der Himmel gleichzeitig schon dunkel ist.

Unser tägliches Wetter samt aller bekannten Wolkenformen spielt sich nur bis maximal 15 Kilometer Höhe ab.

Selten ist dieses Phänomen deshalb, weil sich diese Wolken in einer Höhe von 80 bis 85 Kilometer über unseren Köpfen befinden. "Unser tägliches Wetter samt aller bekannten Wolkenformen spielt sich nur bis maximal 15 Kilometer Höhe ab", so der Experte. Außerdem bestehen diese Wolken am Oberrand der Mesosphäre nicht einfach aus einer Ansammlung von Wassertröpfchen, sondern aus Eiskristallen. Diese bilden sich nur dann, wenn die Temperatur in dieser Höhe von den üblichen minus 85 Grad bis auf minus 140 Grad absinken. Zusätzlich sind für die Bildung der Leuchtenden Nachtwolken Staubpartikel aus den Resten verglühter Sternschnuppen notwendig.

Der beste Ausblick

Besonders gute Chancen, einen Blick zu erhaschen, hat man laut Ubimet in einem Streifen vom Mühl- über das Wald- bis zum Weinviertel. Um Leuchtende Nachtwolken zu sehen, braucht es einen möglichst freien Blick nach Norden bis Nordwesten, eine einigermaßen dunkle Umgebung und einen ansonsten weitgehend wolkenlosen Himmel. Sie lassen sich etwa ein bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang und ebenso vor Sonnenaufgang beobachten. Allerdings sind sie nicht in jeder klaren Nacht zu sehen, da es in großen Höhen nur selten Wolken gibt.

Auf den Punkt gebracht

  • Im Juni und Juli können Sternengucker mit etwas Glück leuchtende Nachtwolken am Himmel beobachten, ein seltenes Phänomen, das in unseren Breitengraden kaum vorkommt
  • Diese weißlich bis bläulich leuchtenden Wolken befinden sich in einer Höhe von 80 bis 85 Kilometern und bestehen aus Eiskristallen sowie Staubpartikeln aus verglühten Sternschnuppen
  • Der beste Ausblick bietet sich in einem Streifen vom Mühl- über das Wald- bis zum Weinviertel mit einem freien Blick nach Norden bis Nordwesten und einem weitgehend wolkenlosen Himmel
red
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