Nachdem das Kursana-Pflegewohnhaus Wien Tivoli in Meidling überraschend die Schließung bekannt gegeben hat, hieß es für die Bewohner: Umziehen. Das betroffene Ehepaar Anna und Karl Nakladal kam nun im Haus Trazerberg unter, doch der Umzug fiel ihnen nicht leicht. Da Frau Nakladal unter Depressionen leidet, war die große Veränderung für sie besonders schwierig.
"Wir mussten aus unserer Wohnung raus", erinnert sich Anna Nakladal. Der Schock über die plötzliche Schließung war bei dem Ehepaar groß, sie hatten sich bereits an ihr Pflegehaus gewöhnt, wenngleich sie auch nur ein halbes bis dreiviertel Jahr dort gewohnt hatten. "Ich hab so viel geweint", gibt sie zu. "Ich habe eine Krankheit, Polyneuropathie, das heißt man hat Depressionen, es ist eine Nervenschädigung." Durch den Umzug verschlimmerte sich der Zustand der 88-Jährigen. "Ich bin so depressiv geworden". Noch komplizierter wurde die Situation durch die Bandscheibenoperationen ihres Mannes Karl (89): "Mein Mann ist zweimal Bandscheiben operiert, er kann nicht stehen und nicht gehen. So war es halt", so Anna
Doch sie kann in der Situation auch etwas Gutes sehen: "Wir sind froh, dass wir hier hergekommen sind". "Hier her" – das ist das Wohnhaus Trazerberg in Wien Hietzing. Hier fühlt sich das Ehepaar Nakladal nun sehr wohl: "Meine Nichte hat das für uns gefunden", erklärt Anna. "Wir sind wirklich zufrieden" erklärt sie im Gespräch mit Stadtrat Peter Hacker (SPÖ), welcher das Ehepaar im Zuge einer Pressekonferenz besucht hatte.
Eva Borsova, eine ehemalige Mitarbeiterin der Wien Tivoli Resindenz, die nun im Haus Trazerberg arbeitet, erzählt, wie schwer die Schließung für die Angestellten war: "Das war ein großer Schock für alle. Am Ende des Jahres hat es geheißen von der Führungskraft, dass das Haus renoviert wird und dann kommt plötzlich nach zwei Monaten diese Nachricht. Ich wollte das einfach nicht glauben", erzählt sie. Auch die Perspektive der Bewohner kennt sie sehr gut: "Das war für sie furchtbar. In dem Alter wieder irgendwo neu hinkommen. Frau Nakladal hat so geweint", weiß sie. "Die vom Haus Tratzerberg und dem FSW sind dann aber relativ rasch gekommen, auch für die Mitarbeiter und du wusstest, dass du nicht einen ganz neuen Platz suchen musst", ist Frau Borsova dankbar.
Besonders freut sie sich, dass sie viele bekannte Gesichter im Haus Trazerberg sieht, denn viele Bewohner und Mitarbeiter sind hier hin übersiedelt. "Ich glaube auch die Senioren sind froh darüber, ich auch, ich liebe diese Leute und diesen Beruf".