Wollte ihrem Kind helfen
Nach Mobbing-Beschwerde: Schule macht Mama im Job mies
Eine Steirerin suchte Hilfe bei der Schule ihrer Tochter, nachdem diese beleidigt und beschämt wurde. Doch dann wurde die Mutter selbst angeprangert.
Alina P. (Name geändert) und ihre Tochter (13) haben ein hartes Schuljahr hinter sich. Nach einem Referat, bei dem die Stimmung kippte, als ihr Mädchen und eine Freundin vom Lehrer und den Kindern ausgelacht wurden, eskalierte die Situation in der Schule zunehmend. Es kam in der Folge immer wieder zu Beleidigungen bis hin zu rassistischen Äußerungen von Mitschülern. "Jemand zeigte meiner Tochter sogar den Hitlergruß", erzählt die Mutter im "Heute"-Gespräch entsetzt.
Die politisch aktive Mutter wandte sich gemeinsam mit der anderen Mama an die Schule, um die Situation zu klären. "Die Leitung vertröstete uns aber über Wochen, wir bekamen keinen Termin." Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, taten sich stattdessen 14 Lehrer und die Direktorin, die Alina P. schon aus der Lokalpolitik kannte, zusammen, um gegen sie vorzugehen. Am letzten Schultag des Vorjahres reichte die Schule sowohl beim Arbeitgeber der Steirerin, als auch beim Bürgermeister ihrer Gemeinde, der damals ebenfalls ihr Vorgesetzter war, Beschwerde gegen sie ein.
Politische Intrigen
Ihren Hauptjob als Angestellte hat sie zum Glück behalten, auch in der Gemeinde ist sie weiterhin tätig. "Weder meine Tochter, noch ich haben uns etwas zu Schulden kommen lassen", ist sie von der Aktion empört. Politische Interessen der Schulleitung sollen bei der Kampagne gegen sie eine Rolle gespielt haben, ist Alina P. inzwischen sicher. Der damalige Klassenvorstand ihrer Tochter sollte von der Direktorin, die im Juli 2023 in Pension ging, als Nachfolger installiert werden. "Er hat meine Beschwerde als Gefahr für seine Karriere gesehen."
Die steirische Bildungsdirektion, die sich auf "Heute"-Anfrage bisher nicht zum Fall geäußert hat, unterstützte Alina P. dabei, die bestmögliche Lösung für ihr Kind zu finden. Sie glaubten der besorgten Mutter. "Es gab sieben Anrufe von der Schule bei der Bildungsdirektion, um meine Tochter von dort entfernen zu lassen. Der Grund sei, dass der Umgang mit mir so schwer ist." Es wurde außerdem versucht, die 13-Jährige in eine andere Klasse zu versetzen und sie bei Schul-Veranstaltungen auszuladen, erzählt Alina P. traurig.
Lehrer entschuldigten sich
"Meine Tochter wollte nicht weg aus der Schule, sie hat ja nichts getan." Im neuen Schuljahr wendete sich das Blatt langsam zum Guten: "Die Lehrer, die den Beschwerde-Brief gegen mich unterschrieben haben, entschuldigten sich alle bei mir, außer der Klassenvorstand. Sie hätten gemacht, was ihre Vorgesetzten verlangten." Der streitbare Lehrer ist nicht neuer Direktor der Schule geworden. Er darf die Klasse von Alina P.s Tochter nicht mehr unterrichten. Nicht mal die Pausen-Aufsicht in ihrem Stock ist ihm mehr gestattet.
Wegen Mobbing – Bub (12) eröffnet Feuer auf Mitschüler
Auf den Punkt gebracht
- Eine Mutter beschwert sich bei der Schule ihrer Tochter über Mobbing, doch wird stattdessen selbst angeprangert
- Die Schule reicht Beschwerden bei ihrem Arbeitgeber und dem Bürgermeister ein, aber die Bildungsdirektion unterstützt die Mutter, um die beste Lösung für ihr Kind zu finden
- Letztendlich wendet sich die Situation zum Guten, da sich die Lehrer entschuldigen und der streitbare Lehrer nicht mehr die Klasse der Tochter unterrichten darf