Grand Prix in Las Vegas
Nach Kanaldeckel-Eklat – jetzt spricht F1-Star
Der Ferrari von Carlos Sainz wurde von einem losen Kanaldeckel getroffen, dafür kassierte er sogar eine Strafe. Nun spricht der Spanier.
Es war ein blamabler Auftakt für das so spektakulär beworbene Rennwochenende in Las Vegas. Nach gerade einmal acht Minuten musste das erste Freie Training am späten Donnerstagabend (Ortszeit) schon wieder abgebrochen werden, nachdem sich ein Kanaldeckel auf der 1,9 Kilometer langen Gerade gelöst hatte und durch die Sogwirkung den Ferrari von Sainz schwer beschädigte. Die Session wurde aus Sicherheitsgründen abgebrochen, der Kanaldeckel wieder verankert und schließlich alle rund 140 Kanaldeckel auf der Strecke noch einmal überprüft. Deshalb konnte die zweite Trainingssession erst mit zweieinhalbstündiger Verspätung gestartet werden. Diese endete dann erst um vier Uhr morgens. Und wurde ohne Fans auf den Rängen abgehalten, weil das Sicherheitspersonal bereits Feierabend hatte.
"Das Chassis, die Power Unit, die Batterie und sogar mein Sitz wurden beschädigt. Mein Rücken, mein Nacken sind ziemlich stark getroffen worden", schilderte der Spanier den Moment, als der Kanaldeckel seinen Boliden traf. Der Motor schaltete sich sofort ab, der Ferrari rollte aus.
Strafe für Sainz
Besonders bitter für Sainz: Weil der Motor getauscht werden musste, fasste Sainz sogar eine Zehn-Platz-Strafversetzung für den Grand Prix aus. Der Spanier war nach dem Vorgehen der Rennkommissare fassungslos. "Was heute passiert ist, ist ein deutliches Beispiel dafür, wie sich der Sport noch verbessern kann. Es hätte als höhere Gewalt gesehen werden können, dass ich keine Strafe bekomme, aber die Leute finden immer Wege, die Situation für den Einzelnen noch schlimmer zu machen. In diesem Fall trifft es mich", schüttelte der Ferrari-Star den Kopf. Die Rennstewards argumentierten, dass im Reglement keine Ausnahmen vorgesehen sind.
Zwischen den beiden Trainingssessions leistete die Ferrari-Crew herausragende Arbeit, schaffte es, den Sainz-Boliden wieder zu reparieren. Der Spanier landete schließlich sogar auf Platz zwei, 0,517 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Charles Leclerc. "Eine enorme Leistung der Mechaniker, die für das zweite Training ein komplett neues Auto zusammengebastelt haben. Wir haben es geschafft, die Zeit wieder gutzumachen", meinte der Spanier versöhnlich. "Man hat gesehen, dass wir relativ konkurrenzfähig sind, ich denke, dass uns das Streckenlayout besser liegt. Leider haben wir eine Zehn-Platz-Strafe, für die ich und für die das Team keine Schuld hat. Das hat meine Meinung über das Wochenende völlig verändert", so Sainz.