Mit Waffe am Balkon

Nach Großeinsatz: Mann starb durch Polizeischuss

Nachdem ein 39-jähriger am Mittwoch bei einem Großeinsatz von der Polizei getroffen wurde, steht nun fest, dass er an den Schüssen gestorben ist.

Wien Heute
Nach Großeinsatz: Mann starb durch Polizeischuss
Im Bereich des Wiener Kapaunplatzes (20.) kam es Mittwochnacht zu einem Großeinsatz der Polizei.
Leserreporter

Mittwochnacht kam es in Wien-Brigittenau zu einem Großeinsatz der Polizei, denn ein 39-jähriger Mann verschanzte sich mit einer Waffe in seiner Wohnung bzw. auf dem Balkon. Bei dem Einsatz wurde der Mann schlussendlich erschossen. Nun liegt das vorläufige Obduktionsergebnis vor: Demnach war die Todesursache die Schussabgabe der Polizei.

Toxikologisches Gutachten noch ausständig

Die Schussabgabe der Polizei auf den Balkon des Verdächtigen führte schlussendlich zu dessen Tod, so Polizeisprecher Matthias Schuster. Bei der angeordneten Autopsie werde auch ein toxikologisches Gutachten durchgeführt, um zu klären, ob der 39-jährige Österreicher alkoholisiert war oder unter Drogeneinfluss stand. Dieses Ergebnis steht aber noch aus.

Da durch den Schusswaffengebrauch jemand ums Leben gekommen war, werde es auch hier Ermittlungen durch die Ermittlungs- und Beschwerdestelle Misshandlungsvorwürfe des Bundesamts zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK EBM) in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Wien durchgeführt werden.

Bewaffneter flüchtete vor Polizei

Am Mittwochabend wurde die Polizei informiert, dass sich im Bereich des Kapaunplatzes ein bewaffneter Mann – angeblich mit einem Messer – aufhalten würde. Dieser soll Jugendliche beschimpft und bedroht haben. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte flüchtete der Mann in seine Wohnung. Die Polizeibeamten versuchten, Kontakt mit ihm aufzunehmen.

Der 39-Jährige soll daraufhin die Tür aufgerissen und mit einer Langwaffe gedroht haben. Zu diesem Zeitpunkt gaben die Einsatzkräfte einen ersten Schuss ab, "da sich für die Beamten die Situation vor Ort als lebensbedrohlich darstellte", erläuterte die Polizei. Dieser Schuss traf den Mann jedoch nicht.

Motiv noch immer unklar

Vom Balkon aus zielte der 39-Jährige dann auf Beamte, die sich im Innenhof positioniert hatten. Ein Schuss der Polizisten Richtung Balkon war tödlich. Der Mann schleppte sich noch schwer verletzt in die Wohnung. Ein Notarzt konnte nur mehr seinen Tod feststellen.

Das Motiv des Mannes ist völlig unklar. Bei seiner Waffe handelte es sich einen Nachbau einer AK47, die der Mann legal besessen hätte – und die auch tatsächlich schussfähig gewesen wäre, wie eine Untersuchung zeigte.

Auf den Punkt gebracht

  • Ein 39-jähriger Mann in Wien-Brigittenau wurde von der Polizei erschossen, nachdem er sich mit einer Waffe in seiner Wohnung verschanzt hatte
  • Das vorläufige Obduktionsergebnis ergab, dass der Tod durch den Polizeischuss verursacht wurde, während ein toxikologisches Gutachten noch aussteht, um festzustellen, ob der Mann unter Drogeneinfluss stand
  • Der Mann hatte zuvor Jugendliche bedroht und flüchtete vor der Polizei, bevor er auf die Beamten vom Balkon aus zielte und von diesen erschossen wurde
red
Akt.