Hochwasser-Katastrophe

Nach Flut – "Diese extremen Ereignisse werden häufiger"

Nach dem Hochwasser in Österreich hat ein Experte für Klimaforschung die nächste Hiobsbotschaft: Wir alle beschleunigen diese Katastrophen immer mehr.

Newsdesk Heute
Nach Flut – "Diese extremen Ereignisse werden häufiger"
Marc Olefs, der Leiter der Abteilung für Klimaforschung der GeoSphere Austria, in der ORF-"ZIB2".
Screenshot ORF

Viele Familien stehen nach dem Hochwasser in Österreich vor den Trümmern ihrer Existenz, vielerorts steht das Wasser noch immer so hoch, dass noch nicht einmal mit den Aufräumarbeiten angefangen werden konnte. Die Dimension der Katastrophe ist unfassbar: Ganz Niederösterreich musste zum Katastrophengebiet erklärt werden, in Wien kam es gar zu einem 1000-jährlichem Hochwasser. Marc Olefs, der Leiter der Abteilung für Klimaforschung der GeoSphere Austria, ordnete am späten Mittwochabend in der ORF-"ZIB2" die Ereignisse ein: "Diese extremen Ereignisse werden häufiger", so seine Warnung.

Bei Moderator Armin Wolf erklärte Olefs, dass die 5-Tages-Menge an Niederschlag das Sechsfache einer durchschnittlichen September-Niederschlagsmenge erreicht habe – und 25 bis 100 Prozent stärker als bei vergangenen Wetterextremen ausgefallen sei. Bis zu 20 Prozent hätten laut dem Experten die Wetterextreme in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich in der langfristigen Betrachtung zugenommen. "Das steht im Zusammenhang mit der Erderhitzung und dem menschengemachten Klimawandel", bestätigte Olefs.

"Ganz klarer Zusammenhang" zum menschengemachten Klimawandel

Ein 1.000-jährliches Hochwasser komme statistisch gesehen in diesem Zeitraum nur einmal vor, das bedeute aber nicht, dass dieser Zeitraum zwischen zwei Ereignissen liegen würden, so Olefs. Und: Sie würden zunehmen. "Die Nutzung fossiler Energieträger" stehe in einem "ganz klaren Zusammenhang" mit solchen Wetterextremen, so Olefs. "Der menschliche Fingerabdruck" zeige sich jedenfalls bei solchen Katastrophen, die intensiver und häufiger geworden seien. Auch die aktuelle Katastrophe solle wissenschaftlich untersucht werden, so der Experte.

Es gebe noch viel Forschungsbedarf bei sich langsam fortbewegenden Tiefdruckgebieten, so Olefs, bei Hochdruckgebieten dagegen wisse man, dass sie durch den Menschen mehr Hitze- und Trockenheitsperioden bringen würden. Und: "Punktuell kann man die Schutzmaßnahmen noch verbessern." Versiegelte Flächen könnten "Wasser schlecht bis gar nicht aufnehmen", das trage zur Verschärfung der Katastrophen bei, man müsse die Versiegelung der Böden "deutlich einbremsen".

Bildstrecke: Hochwasser in NÖ und Wien – 16. September 2024

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    In Wien hat sich die Hochwassersituation leicht entspannt. Im Bild: Blick auf den Wienfluss.
    In Wien hat sich die Hochwassersituation leicht entspannt. Im Bild: Blick auf den Wienfluss.
    TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

    Allen, die sagen würden, Österreich trage so wenig zu den Emissionen bei, dass es sich nicht auszahle, Klimaschutz zu betreiben, richtete Olefs abschließend aus: Österreich habe 0,2 Prozent der globalen Emissionen, "die Schwere der Katastrophen kuliminiert sich" aus allen Emissionen weltweit – wenn man nur alle kleinen Länder summiere, käme man auf 40 Prozent der Emissionen. Damit könne man es schaffen, den Klimawandel zu stabilisieren, so Olefs.

    Einzelne Schauer, aber keine Unwettergefahr

    Der Donnerstag hat besonders im Donauraum und im östlichen Flachland einige Sonnenstunden zu bieten, nur im Waldviertel hält sich zu Beginn Nebel und besonders am Alpenostrand ziehen dichte Wolken mit einzelnen Schauern durch. Bei schwachem bis mäßigem Wind aus östlichen Richtungen erreichen die Temperaturen 17 bis 23 Grad, mit den höchsten Werten im Weinviertel.

    Am Freitag setzt sich das ruhige Frühherbst- bzw. Spätsommerwetter fort, bei einem freundlichen Sonne-Wolken-Mix bilden sich am ehesten über den Voralpen und im Oberen Waldviertel einzelne Schauer. Meist geht es trocken durch den Tag, der Wind spielt keine große Rolle und mit 19 bis 23 Grad bleibt es mäßig warm.

    Wochenende vermutlich warm und freundlich

    Der Samstag zeigt sich von seiner spätsommerlichen und häufig sonnigen Seite, ein paar Wolken ziehen vor allem Richtung Rax und Bucklige Welt durch. Es bleibt aber auch dort meist freundlich und trocken. Bei schwachem bis mäßigem Südostwind steigen die Temperaturen auf 19 bis 23 Grad.

    Am Sonntag scheint, nachdem sich lokal Frühnebelfelder aufgelöst haben, verbreitet die Sonne. Lediglich ein paar harmlose Wolken schmücken im Tagesverlauf den Himmel. Im äußersten Osten weht der Süd- bis Südostwind mäßig, abgesehen davon spielt der Wind kaum eine Rolle. Die Höchstwerte liegen zwischen 20 und 24 Grad.

    Die Bilder des Tages

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      Auf den Punkt gebracht

      • Nach dem verheerenden Hochwasser in Österreich warnt Klimaforscher Marc Olefs, dass solche extremen Wetterereignisse aufgrund des menschengemachten Klimawandels häufiger werden
      • Er betont den klaren Zusammenhang zwischen der Nutzung fossiler Energieträger und der Zunahme von Wetterextremen und fordert verstärkte Klimaschutzmaßnahmen, um zukünftige Katastrophen zu verhindern
      red
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