Welt
Erste Studentin fliegt von Elite-Uni Yale
Nachdem zahlreiche Bestechungen von Eltern, die ihre Kinder auf Elite-Unis schicken wollen, ans Licht gekommen sind, wirft die Uni Yale nun auch eine Studentin raus.
Nächster Skandal an amerikanischen Elite-Unis: Nach den Anzeigen gegen TV-Stars Lori Loughlin und Felicity Huffmann, sowie der Influencerin Olivia Jade, die wegen Uni-Bestechung aus ihrem Business-Deal fiel, wird nun auch erstmals eine Studentin in dieser Sache der Universität Yale verwiesen.
Die Anklageschrift besagt, dass die Eltern der Studentin rund 1,2 Millionen Dollar an Schmiergeldern an einen früheren Yale-Sporttrainer zahlten, damit die Tochter in die Frauenfußball-Team und somit an der Uni selbst aufgenommen wird.
Derartige Bestechungsfälle kamen zuweilen von den Unis Yale, Wake Forest, San Diego, Stanford, Georgetown, Austin, Southern California, California und Los Angeles ans Tageslicht. Dabei wird einerseits Geld von den Eltern bezahlt, andererseits Zulassungsprüfungen gefälscht, wenn die Schüler bei den Eignungstests keine ausreichende Begabung zeigen konnten.
Laut der amerikanischen Ausgabe des Online-Magazins "Politico" wurden bereits Ermittlungen gegen die Unis eingeleitet. Der Vorwurf: Sie hätten angesichts der Bestechungen ihre Aufnahmeregularien verletzt. Jetzt droht ihnen der Entzug von Bundesgeldern. Das Magazin zitiert einen Beamten aus dem Bildungsministerium, der behauptete, dass die Beweise des Justizministeriums die Frage aufwerfen, ob die Unis ihren Verplichtungen "vollständig" nachkommen.
Die Ermittler untersuchen bereits einige Vorschriften. In den Mitteilungen wird deutlich darauf hingewiesen, dass die extrem teuren Unis gerade für eine ordnungsgemäße Verwaltung Bundesgelder bekommen. US-Bildungsministerin Betsy DeVos bezeichnete den Skandal daher bereits Anfang März als "schändlich". Die Unis hätten die pflicht, das Ministerium über rechtswidrige Vorgänge zu informieren.
Die Beamten verlangen nun von jeder Universität, dass diese binnen 30 Tagen dem Bildungsministerium Dokumente übermitteln sollen wie Qualitätsnachweise, Stellungnahmen, etc. Außerdem müssen die internen Verfahren zur Zulassung von Sportlern offengelegt werden.
Am Montag gab es bereits eine erste Gerichtssitzung in Boston, Massachusetts. Unter den Einvernommenen befanden sich etwa der Tennistrainer Gorden Ernst, ehemaliger Tennistrainer der Georgetown University, der beschuldigt wird, rund 2,7 Millionen Dollar angenommen zu haben, um zwölf Personen als Tennisspieler ins Team aufzunehmen. Einige von ihnen hätten davor noch nie Tennis gespielt.
Laut "USA Today" plädierten alle Verdächtigten auf nicht schuldig. Sollten sie verurteilt werden, so droht ihnen eine Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren sowie eine Geldstrafe von rund 250.000 Dollar jeweils. Derzeit sind alle auf Kaution frei.
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(rfr)