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Nach All-Aufenthalt ist Zwilling kein Zwilling mehr

Heute Redaktion
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Ein Aufenthalt im Weltraum verändert offenbar die DNA, stellte die NASA fest. So nachhaltig, dass ein Astronaut nun genetisch keinen eineiigen Zwillingsbruder mehr hat.

Scott und Mark Kelly haben viel gemein: Sie sind Zwillinge, beide logischerweise gleich alt (nämlich 54), beide arbeiten bei der US-Weltraumbehörde NASA. Und beide stellten sich nun auch für ein Experiment zur Verfügung. Die NASA wollte feststellen, ob und wie stark sich die menschliche DNA im Weltraum verändert.

Also flog Scott 2015 (gemeinsam mit dem Russen Michail Kornijenko) zur Raumstation ISS, sein Bruder Mark blieb am Boden. Scott blieb wegen des Experiments ein Jahr, üblicherweise dauern Aufenthalte im All nur ein halbes Jahr.

Nach seiner Rückkehr forschte ein Team mehrere Jahre lang und fand heraus: Sieben Prozent seiner Gene hätten sich „unerwartet verändert". Heißt: Die eineiigen Zwillinge sind kein eineiigen Zwillinge mehr, sie haben nicht mehr die exakt identischen Gene wie bei der Geburt am 21. Februar 1964.

"Aus der Zeitung erfahren"

Scott Kelly (war bis zu seiner Pensionierung 2011 gesamt 520 Tage im All - er ist damit NASA-Rekordhalter) ist von den Socken. "Was, meine DNA hat sich um sieben Prozent verändert? Das habe ich gerade aus der Zeitung erfahren", schreibt er auf Twitter

Über die Gründe gibt es nun Spekulationen. Die NASA schreibt: „Wir vermuten, dass die Belastungen eines Weltraumfluges den Zellaustausch und den Auswurf von DNA und RNA verändern können."

(red)