Wirtschaft
Nach Abgastest-Skandal wirft VW nun Manager raus
Der Skandal um die umstrittene Studie über einen Abgastest mit Affen und Menschen zieht weiter Kreise. Volkswagen trifft erste personelle Konsequenzen.
Die "Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor" (EUGT) – eine von Volkswagen, Daimler und BMW finanzierte Lobby-Initiative – steht in Kritik, weil sie beim umstrittenen US-amerikanischen Lovelace Respiratory Research Institute (LRRI) eine Studie in Auftrag gegeben hat, im Rahmen derer Affen und Menschen über mehrere Stunden hinweg Abgase einatmen mussten. Die Tests sollten beweisen, dass die Diesel-Schadstoffbelastung dank moderner Abgasreinigung erheblich abgenommen hat.
Federführend war laut dem Studienleiter dabei VW. Der deutsche Autokonzern zieht angesichts des Skandals nun erste Konsequenzen und entlässt einen Manager. Thomas Steg, der für Außenbeziehungen und Nachhaltigkeit des Autobauers zuständig war, wird bis zur vollständigen Aufklärung der Angelegenheit von seinen Aufgaben entbunden. Das teilt Volkswagen am Dienstag in einem Statement mit. "Der Vorstand hat in seiner heutigen Sitzung das Angebot des Leiters der Konzern-Außenbeziehungen und Nachhaltigkeit, Dr. Thomas Steg, angenommen, ihn zu beurlauben", heißt es in dem Schreiben, das auf der Homepage von VW zu lesen ist.
"Wir sind dabei, die Arbeit der 2017 aufgelösten EUGT genau zu untersuchen und alle nötigen Konsequenzen daraus zu ziehen. Herr Steg hat erklärt, die volle Verantwortung zu übernehmen. Dies respektiere ich", sagte der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Aktiengesellschaft, Matthias Müller, am Dienstag. Die Untersuchungen der Vorgänge würden weiter mit Hochdruck vorangetrieben.
Die EU-Kommission hofft indes auf umgehende Antworten und zeigt sich über den Vorfall am Montagabend in Brüssel "schockiert". Man nehme zur Kenntnis, dass die deutschen Behörden den Fall nun untersuchen.