Mehr als die Hälfte fiel durch

Na Prost! Mineralwasser-Testern vergeht der Appetit

Unrühmliches Zeugnis: In einer AK-Untersuchung sind gleich 14 von 23 Produkten durchgefallen. Die Tester hatten sich durch Mineralwasser gekostet.
Oberösterreich Heute
22.02.2025, 13:38

Schon vor kurzem hat die Arbeiterkammer Oberösterreich unerfreuliche Ergebnisse veröffentlicht: Zwölf verschiedene Hunde-Leckerlis bekannter Hersteller wurden genau unter die Lupe genommen. Kein einziges Produkt bekam eine gute Note. Die Gründe: u.a. zu viel Zucker und zu viele Kalorien.

Jetzt die nächste bittere Nachricht: Auch bei Mineralwasser müssen Kunden aufpassen. Denn: Im gemeinsam mit Global 2000 durchgeführten Test fand sich in mehr als der Hälfte der Ware die sogenannte Ewigkeits-Chemikalie Trifluoracetat. (TFA).

Was ist TFA?

Eine Studie an Kaninchen zeigte 2021 laut AK schwere Missbildungen an Föten, verursacht durch TFA. Die Substanz steht im Verdacht, die Fortpflanzung – auch beim Menschen – zu gefährden.

TFA ist ein extrem stabiles Zerfallsprodukt von PFAS-Pestiziden (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen). Diese werden vor allem in der Landwirtschaft verwendet. Zusätzlich gelten auch Gase aus der Kältetechnik sowie Emissionen aus Kläranlagen und industriellen Einflüssen als Quellen.

Nur neun Proben waren ohne Belastungen. Die Konsumentenschützer weisen darauf hin, dass die Konzentrationen unter den gesundheitlich relevanten Grenzwerten lagen. Dennoch sei damit die gesetzliche Anforderung der "ursprünglichen Reinheit" – sie unterscheidet Mineralwasser von herkömmlichem Leitungswasser – infrage gestellt.

In der EU existiert ein Grenzwert, der vorsorglich für sogenannte toxikologisch relevante Abbauprodukte von Pestiziden festgelegt wurde, so die AK. Die in den Produkten gemessenen Belastungen liegen zweimal unter diesem Limit und gleich zwölfmal darüber. Aber: Im Vergleich mit TFA-Werten im Leitungswasser sind die Konzentrationen im Schnitt niedriger.

Für die Kammer unterstreichen die Ergebnisse die Dringlichkeit von Maßnahmen zum Schutz unseres Wassers. Die Experten verlangen ein Verbot von Pestiziden, die TFA freisetzen, um weitere Konzentrationen im Wasser zu verhindern.

Den Test im Detail findet man hier.

"Unseriöse Panikmache"

Für Ärger sorgt das jetzt bei der Landwirtschaftskammer OÖ: Der Landwirtschaft werde als Hauptverursacher der Grundwasserbelastung genannt, darin sehe man eine "unseriöse Panikmache".

"Ich fordere die Vertreter von Global 2000 und Arbeiterkammer auf, nicht auf dem Rücken der Landwirtschaft voreilige Schlüsse zu ziehen", meint dazu LK-Präsident Franz Waldenberger. Es gebe ebenso Expertenmeinungen, die den Einfluss der Landwirtschaft im niedrigen einstelligen Prozentbereich sehen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 23.02.2025, 10:18, 22.02.2025, 13:38
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