Inflation in Österreich
Na endlich! Sex wird nun wieder günstiger
Mit kräftigen Preiserhöhungen halten vor allem Wirte und Hoteliers die Inflation in Österreich hoch. Aber – wenigstens im Bett gibt’s Entwarnung.
Im Vergleich zum Juni 2023 sind die Preise in Österreich um drei Prozent bzw. nach EU-Formel um 3,1 Prozent gestiegen. Laut Statistik Austria ist das zwar der niedrigste Wert seit Juli 2021, allerdings liegen wir damit weiterhin deutlich über dem Europa-Niveau von 2,6 Prozent (EU gesamt) bzw. 2,5 Prozent (Eurozone).
Gastro & Hotellerie als Hauptpreistreiber
Als Hauptpreistreiber entlarvten die Statistiker einmal mehr Restaurants und Hotels. Hier legten die Preise erneut überdurchschnittlich um 6,9 Prozent zu.
Mieten verteuerten sich um 7,2 Prozent
In der Ausgabengruppe Wohnung, Wasser, Energie betrug das Plus unterm Strich 2,5 Prozent. Allerdings verteuerten sich Mieten im Jahresabstand um satte 7,2 Prozent, während Haushaltsenergie um 5,3 Prozent günstiger wurde. Deutliche Preissenkungen gab es hier bei Gas (–16,5 Prozent), Fernwärme (–16,6 Prozent) und festen Brennstoffen wie Holz und Pellets (–13,8 Prozent). Strom verteuerte sich hingegen trotz Strompreisbremse um 5,1 Prozent, Heizöl wurde um 6,7 Prozent teurer.
Preissturz bei Gebrauchtwagen
Die Preise für Verkehr stiegen laut Statistik Austria im Jahresabstand um zwei Prozent. In dieses Segment fallen etwa Sprit (+4,0 Prozent), Neuwagen (+2,1 Prozent), gebrauchte Pkw (–7,3 Prozent), Fahrräder (–5,8 Prozent), Autoreparaturen (+7,2 Prozent), Bahn-Tickets (+1,7 Prozent) und Flugtickets (+12,2 Prozent).
Entspannung bei Lebensmitteln
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke sind verglichen mit Juni 2023 um durchschnittlich 1,7 Prozent teurer geworden. Bei Fleisch und Fleischprodukten etwa betrug das Plus 1,3 Prozent, bei Brot 2,0 Prozent, bei Gemüse 1,5 Prozent, bei Süßwaren, Zucker und Marmeladen 3,7 Prozent. Weiter überdurchschnittlich kräftig wird bei Limos und Mineralwässern (+8,8 Prozent) sowie Cola-Getränken (+14,4 Prozent) abkassiert. Was hingegen günstiger wurde: Obst (–4,2 Prozent) sowie Milch, Käse, Eier (–0,9 Prozent).
Um durchschnittlich 2,4 Prozent gestiegen sind die Kosten für Freizeit und Kultur. Alkoholische Getränke und Tabak verteuerten sich um 3,0 Prozent, für Produkte der Gesundheitspflege zahlt man unterm Strich 5,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Preise für Kondome deutlich gefallen
Ins Gesundheitssegment fallen unter anderem Medikamente (+5,1 Prozent), Medizin-Dienstleistungen (+3,5 Prozent) – und Kondome für den Sex. Zumindest die sind in den vergangenen zwölf Monaten wieder deutlich günstiger geworden, und zwar um 4,8 Prozent.
Kosten für tägliche Einkäufe deutlich über Inflation
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf widerspiegelt und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Juni im Jahresabstand um 3,9 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, stieg im Jahresvergleich um 4,0 Prozent.