Wien
Mutter vor Augen der Kinder erstochen: Lebenslange Haft
Ein 62-jähriger Afghane wurde am Freitag im Wiener Straflandesgericht wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.
Im November hatte der Mann seine 50-jährige Ehefrau mit 26 Messerstichen in der gemeinsamen Wohnung in Wien-Favoriten vor den Augen der Kinder getötet. Am Freitag wurde der Angeklagte im Wiener Straflandesgericht wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Trotz der erdrückenden Beweislast legte er kein Geständnis ab. Das Urteil ist rechtskräftig.
Vier der fünf Kinder während der Tat anwesend
Bereits vor der Tat gab es zwischen dem Ehepaar immer wieder Auseinandersetzungen. Der 17-jährige Sohn der Familie hatte vor der Bluttat bereits die Jugendhilfe kontaktiert. Am 27. November 2019 eskalierte die Situation. Der Ehemann stach insgesamt 26 Mal auf seine Ehefrau ein.
Vier der fünf Kinder waren während der Tat anwesend. Die Mutter erlitt schwerste Verletzungen im Hals- und Bauchbereich, für sie kam jede Hilfe zu spät.
Mutter starb in den Armen der Tochter
Sie starb in den Armen ihrer Tochter, die versuchte die Blutungen zu stoppen, während ein Sohn die Einsatzkräfte rief. Laut dem psychiatrischen Sachverständiger, Peter Hofmann, sei der 62-Jährige zur Tatzeit völlig zurechnungsfähig gewesen.
Im Prozess legte der Angeklagte kein Geständnis ab. Es gab daher keinen Milderungsgrund. Das Urteil der Geschworenen wegen Mordes und schwerer Nötigung fiel einstimmig aus. "Für so ein sinnloses und brutales Verbrechen kann das Urteil nur lebenslang sein", erklärte Richter Andreas Böhm.
Nach Rücksprache mit seinem Anwalt verzichtete der Mann auf Rechtsmittel. Das Urteil ist somit rechtskräftig.