Tiefe Trauer in Favoriten

Mutter soll Bub erstochen haben: Das sagt ihre Freundin

Nach der erschütternden Bluttat in einem Gemeindebau herrscht in Wien-Favoriten große Betroffenheit. Die Freundin der Verdächtigen sprach mit "Heute".

Christian Tomsits
Mutter soll Bub erstochen haben: Das sagt ihre Freundin
Hasret D. (34) ist vollkommen schockiert, hätte das ihrer Freundin nie im Leben zugetraut.
Helmut Graf

Trotz eisiger Temperaturen trauerten im Garten der Wohnhausanlage in der Wirerstraße spontan zahlreiche Nachbarn. Kopfschüttelnd konnten sie alle nicht glauben, dass am Sonntagmorgen um 7.30 Uhr hinter der Tür einer Parterrewohnung eine Mutter ihr eigenes Kind erstochen haben soll.

Die dringend Tatverdächtige, Elifnur O. (29), wurde von allen als liebevoll, nett und unauffällig wahrgenommen. Doch Ermittler sind sicher, dass sie für den gewaltsamen Tod des Vierjährigen M. verantwortlich ist – wieso sie mit einem Messer zugestochen haben soll, ist derzeit noch unklar (es gilt die Unschuldsvermutung).

Bilder: Polizisten finden lebloses Kind in Favoritner Wohnung

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    Bedrückend: Bestatter tragen den toten Buben in einem Kindersarg aus dem Haus.
    Bedrückend: Bestatter tragen den toten Buben in einem Kindersarg aus dem Haus.
    Helmut Graf

    Fest steht: Die Kindergarten-Assistentin, laut Nachbarn eine "liebevolle Mutter", wurde festgenommen und aufgrund eigener Verletzungen in ein Spital bracht. Ihr Ehemann, der den Notruf gewählt hatte, blieb von verzweifelten Rettungsversuchen blutüberströmt alleine vor Ort zurück und brach kurz darauf schluchzend im Stiegenhaus zusammen.

    Am Vormittag rückten Kripo, Spurensicherung und schließlich Bestatter mit einem Kindersarg an. "Wir sind untröstlich, dass dieses süße Kind tot ist und hoffen, dass es ein Unfall war", schluchzte Hasret D. (34), eine Freundin der Türkin, beim bedrückenden Lokalaugenschein. Sie hatte noch am Vormittag verzweifelt versucht, ihre Nachbarin anzurufen.

    Ich kann mir das nicht vorstellen, dass sie so etwas gemacht hat
    Freundin der Verdächtigen
    in Wien-Favoriten

    "Wir waren gemeinsam mit unseren Kindern im Sommer im Bad, haben beide denselben Beruf als pädagogische Assistenz im Kindergarten und trafen uns regelmäßig. Sie konnte keinem Menschen etwas zu leide tun und hat ihren Sohn sehr geliebt", sagt die tief erschütterte 34-Jährige. "Ich kann mir das nicht vorstellen, dass sie so etwas gemacht hat", hoffte sie stundenlang auf eine tragische Verwechslung. Doch nichts half. Das Kind ist tot und ihre Freundin wird wohl bald in die Justizanstalt gebracht.

    "Es ist für uns alle ein trauriger Tag", hält Nachbarin Klaudia, die oberhalb wohnt, fest. Die 40-Jährige teilt sich erst seit Anfang Oktober mit der "wirklich netten" Familie dieselbe Stiege, nachdem ihre alte Wohnung ausgebrannt und sie mit Rauchgasvergiftung im Spital gelandet war. Nur Wochen später holt sie das nächste Unglück ein. Nun will sie Kerzen aufstellen und für den Buben beten. Ermittlungen laufen, für die verdächtige Mutter gilt die Unschuldsvermutung.

    Die Bilder des Tages

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      <strong>18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus.</strong> Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. <a data-li-document-ref="120078967" href="https://www.heute.at/s/schild-vor-restaurant-loest-hitzige-debatte-aus-120078967">Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert &gt;&gt;&gt;</a>
      18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus. Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert >>>
      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

      Auf den Punkt gebracht

      • In Wien-Favoriten herrscht große Betroffenheit, nachdem eine Mutter ihren vierjährigen Sohn in einer Parterrewohnung erstochen haben soll
      • Die Verdächtige, Elifnur O., wurde als liebevolle und unauffällige Person beschrieben, doch die Ermittler sind sicher, dass sie für den Tod des Kindes verantwortlich ist; die genauen Hintergründe der Tat sind noch unklar
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      Akt.