Badeunfall in Therme
Mutige Schülerinnen retten Bub (4) vor dem Ertrinken
Levi-Matthias aus Hallein trieb am Freitag leblos im Becken der Watzmann Therme. Zwei Mädchen zogen ihn rechtzeitig aus dem Wasser. Er hat überlebt.
Fast hätte er seinen vierten Geburtstag am 3. November nicht mehr erlebt. Levi-Matthias war zu Allerheiligen mit seinen Eltern und Freunden in die Watzmann Therme ins benachbarte Berchtesgaden (Bayern) gefahren. Die Familie aus Hallein (Sbg.) wollte sich nach einem entspannenden Tag auf den Weg nach Hause machen, als ihr kleiner Sohn plötzlich verschwunden war. Der Bub hatte sich offenbar selbstständig auf den Weg ins Erlebnisbecken der Therme ins Obergeschoß gemacht.
Dort fiel er aus noch unbekannten Gründen ins Wasser und trieb bereits mehrere Minuten leblos im Becken, bevor er von zwei Mädchen entdeckt wurde. Die 12-Jährigen reagierten geistesgegenwärtig und zogen das Kind sofort aus dem Pool. Levi-Matthias hatte großes Glück, denn auch Diplom-Krankenpflegerin Sabina M. war zufällig in der Therme anwesend. Sie begann sofort mit der Wiederbelebung des Kindes, das dann umgehend auf die Intensivstation des Salzburger Uniklinikums gebracht wurde.
"Er ist ein echter Kämpfer"
Am Dienstag ist der Vierjährige aus dem künstlichen Tiefschlaf geweckt worden. "Er ist ein echter Kämpfer. Wir sind glücklich und erleichtert", sagt seine Mama gegenüber den "SN" bewegt. Denn sie weiß, dass der Unfall ganz anders hätte ausgehen können. Schon in wenigen Tagen darf Matthias-Levi wieder nach Hause, er wird keinerlei Folgen des Badeunfalls davontragen.
"Unser großer Dank geht an alle Helfer, die Ärzte und Pflegekräfte", können die Eltern in Glück kaum in Worte fassen. Klinik-Sprecher Wolfgang Fürweger erklärt, wie es zur schnellen Genesung des kleinen Salzburgers kommen konnte: Die Rettungskette hätte dem Kind das Leben gerettet: Erst die Schülerinnen, die den Bub aus dem Wasser zogen, dann die Notärztin, die zum richtigen Zeitpunkt vor Ort war und zuletzt die schnelle Reaktion des Klinik-Personals.
Polizei sucht nach Zeugen
Im Kinderspital hat man dem Unfallopfer im Schockraum sofort die Lunge abgesaugt. Damit konnten keine Infekte entstehen können und die Lunge war ausreichend belüftet, so der Arzt. Die Polizei Berchtesgaden (D) ermittelt indes in dem Fall und sucht noch nach Zeugen. Denn noch ist nicht klar, wie Matthias-Levi alleine durch die Tür in den oberen Stock kommen konnte, wo er dann verunfallte.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- In der Watzmann Therme in Berchtesgaden (D) wurde der vierjährige Levi-Matthias aus Hallein von zwei 12-jährigen Mädchen vor dem Ertrinken gerettet, nachdem er leblos im Wasser trieb
- Dank der schnellen Reaktion der Schülerinnen und der sofortigen Wiederbelebung durch eine anwesende Diplom-Krankenpflegerin konnte der Junge gerettet werden und wird keine bleibenden Schäden davontragen