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Musk will Starlink-Nutzung für Drohnenangriffe stoppen

Der Satelliten-Internetdienst Starlink von Tesla- und Twitter-Chef Elon Musk will die Nutzung des Systems für Drohnenangriffe der Ukraine stoppen.

Musk will Verwendung von Starlink für Drohnenangriffe stoppen.
Musk will Verwendung von Starlink für Drohnenangriffe stoppen.
REUTERS

Die Versorgung mit dem Netzwerk sei "nie dazu gedacht gewesen, als Waffe eingesetzt zu werden", begründete Gwynne Shotwell, COO des Herstellers SpaceX. Starlink sei nur für humanitäre Zwecke gedacht, etwa um Breitband-Internet für Spitäler, Banken und Private zur Verfügung zu stellen. Details über die Einschränkung der Nutzung wurden keine bekannt. Für die Ukraine ist der Einsatz von Drohnen ein wichtiger Teil der Verteidigungsstrategie gegen die russischen Angriffe. Allerdings griff Kiew Ende 2022 auch schon militärische Ziele im russischen Kernland damit an.

Der Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk hatte im Februar 2022 kurz nach der russischen Invasion in die Ukraine die Aktivierung des Satelliten-Internetdienstes Starlink seines Unternehmens SpaceX in der Ukraine verkündet. Monate später gab der 51-Jährige jedoch an, nicht mehr für die Kosten aufkommen zu wollen, wie CNN berichtet. SpaceX wolle keine Erstattung bisheriger Ausgaben, aber könne "auch nicht das bestehende System unbefristet bezahlen UND Tausende weitere Terminals schicken", schrieb Musk bei Twitter. Das wäre "unvernünftig". Aktuell habe SpaceX Kosten von rund 20 Millionen Dollar monatlich.

Ukraine forderte 8.000 zusätzliche Starlink-Terminals

Zuvor hatte der Sender CNN unter Berufung auf Unterlagen aus dem September 2022 berichtet, SpaceX habe das US-Verteidigungsministerium aufgefordert, die Kosten für den Betrieb des Satelliten-Internets in der Ukraine zu übernehmen. Im Juli habe der ukrainische Oberbefehlshaber Waleryj Saluschnyj fast 8.000 zusätzliche Starlink-Terminals angefordert, schrieb CNN unter Berufung auf weitere Dokumente. Musk verwies darauf, dass neben den Kosten der Zugangsterminals SpaceX auch für Anbindung an Telekommunikations-Infrastruktur sowie den Schutz vor Cyberattacken aufkommen müsse. Die Terminals in der Ukraine hätten zum Teil einen 100 Mal höheren Datendurchsatz als in Haushalten üblich.

Der Tech-Milliardär hatte Anfang Oktober mit einem Vorschlag für Kritik gesorgt, wonach die Ukraine für eine friedliche Lösung die Krim an Russland abtreten und für andere Gebiete im Süden und Osten des Landes ein Referendum unter Aufsicht der UN abgehalten werden sollte. Später erklärte Musk, er wolle Starlink doch weiter der Ukraine zur Verfügung stellen. Einem Bericht der "Financial Times" zufolge hatten ukrainische Truppen damals Ausfälle von Starlink-Geräten an der Frontlinie gemeldet. Demnach spielt das System bei den seit Wochen laufenden Gegenoffensiven des ukrainischen Militärs eine zentrale Rolle. Als Reaktion twitterte Musk: "Was auf dem Schlachtfeld passiert, ist vertraulich."