Kultur

Museumschef fassungslos über Aussagen der Klima-Kleber

Im "Heute"-Talk begründen die Klimaaktivisten ihr Motiv für die Klimt-Attacke. Museumsdirektor Hans-Peter Wipplinger widerspricht jetzt vehement.

Konträre Ansichten.
Konträre Ansichten.
Valentin Mazal

Am Dienstag schüttete Aktivist Florian Wagner Öl auf das Kunstwerk "Tod und Leben" von Gustav Klimt im Leopold Museum. Sein Kollege Lorenz Trattner pickte seine Hand gegen die Schutzscheibe. Nachdem Polizisten die beiden abführten, begründeten sie gegenüber "Heute" die Protestaktion. Ihre Statements spielten wir dem Museumsdirektor vor, der zum Gegenangriff übergeht (Video unten).

"Dieses kleine Ärgernis"

"Dieses kleine Ärgernis, dass man eine halbe Stunde rausgehen und sich ein anderes Bild anschauen muss? Es ist alles schon weggewischt", meint "Letzte Generation"-Protestler Wagner.

Der Direktor des Leopold Museums kontert: "Es gibt definitiv auch einen monetären Schaden. Es waren viele Polizisten, Sanitäter und eine Art-Handling-Firma im Einsatz. Das wird irgendwann abgerechnet und das müssen die Verursacher auch tragen. Andererseits geht es auch um ein Gefühl, frei durch ein Museum zu wandern und sich mit der Kunst auseinanderzusetzen."

"Das ist kein Bubenscherz"

"Wir suchen immer ein Bild aus, das geschützt ist. Wir tun niemanden weh, sind friedlich und gewaltlos", erklärt Öl-Schütter Wagner.

Eine Aussage, die Ausstellungskurator besonders ärgert. "Das ist kein Bubenscherz! Es hätte auch passieren können, dass Farbe über das Schutzglas spritzt. Zweieinhalb Meter entfernt ist ein unverglastes Gemälde von Gustav Klimt, da geht es in die Millionen. Ich weiß nicht, ob sich die Aktivisten dessen bewusst sind", so der 58-Jährige.

Attacke wegen OMV

Der Termin wurde festgelegt, weil das Ölunternehmen OMV am Leopolditag den freien Eintritt sponserte. "Firmen wie die OMV zerstören mit ihrem Business Model unsere Zukunft. Es kann einfach nicht so weitergehen. Die kaufen sich eine reine Weste, wollen sich ihren Namen reinwaschen, indem sie Kunst und Kultur fördern", kritisiert Gemälde-Picker Trattner.

"Hätten wir die OMV nicht als Sponsor, würden tausende Kinder nicht in den Genuss von Kunstvermittlung kommen. Insbesondere jene, die nicht das Budget haben, sich einmal im Monat einen Museumsbesuch zu leisten. Auch dieser Sponsor macht gerade eine Transformation durch – weg vom Öl, hinzu anderen Produktionsprozessen", stellt Wipplinger klar.

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