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Murray feiert Turniersieg – und weint vor Freude
Der Schotte bezwingt im Finale von Antwerpen Stan Wawrinka 3:6, 6:4, 6:4 – nachdem er im Januar seinen vorläufigen Rücktritt erklärt hatte.
Im Match zweier Grand-Slam-Sieger triumphierte Andy Murray. Er besiegte Stan Wawrinka im Finale von Antwerpen nach einem harten Fight 3:6, 6:4, 6:4. Vor allem der dritte Satz war ein Auf und Ab. Auf das Break des Schweizers (ATP 18) zum 2:1 reagierte der Schotte (ATP 243) mit dem Rebreak – um gleich danach sein Aufschlagspiel wieder abgeben zu müssen. Wawrinka aber vermochte seine Führung nicht zu halten: 3:3. Zudem unterliefen dem Eidgenossen mit der Spieldauer immer mehr Fehler, während sich Murray anpeitschte und nach dem Sieg ein paar Tränen verdrückte.
Seinen letzten Turniersieg erreichte Murray vor zweieinhalb Jahren. Wegen massiver Hüftprobleme ließ er sich im Jänner ein künstliches Gelenk einsetzen – und glaubte darum nicht, als Profi zurückkehren zu können. Nach einer fünfmonatigen Pause aber spielte er wieder auf der ATP-Tour. Nun fightete er sich in seiner erst 17. Einzelpartie in diesem Jahr zu seinem 46. Einzeltitel. "Das waren harte Jahre", sagte ein emotionaler Murray in Anspielung an seine Seuchenzeit und lobte sich wie den Gegner: "Ich glaube, wir lieferten ein Super-Match." Dabei konnte sich der 32-Jährige keineswegs ganz aufs Tennis konzentrieren. Seine Frau Kim ist mit dem dritten gemeinsamen Kind hochschwanger.
Zwei vergebene Breakbälle bringen die Wende
Stan Wawrinka wiederum schien die Partie lange souverän zu kontrollieren. Im ersten Durchgang breakte er Murray früh und spielte fast fehlerfrei. Im engeren zweiten Satz vergab er beim Stand von 3:1 zwei Breakbälle, ehe er ihn schließlich 4:6 verlor. Es stellte sich als Wende in dieser umkämpften Partie heraus, weil Wawrinka an Service-Kraft einbüsste und immer mehr Fehler beging. Damit muss der 34-Jährige weiter auf seinen nächsten ATP-Turniersieg warten. Zuletzt hatte er im Mai 2017 in Genf gewinnen können.