WM 2022
Mund zugehalten: Auch Deutschland-Protest bei WM
Deutschlands Fußball-Nationalteam setzt vor dem WM-Auftaktspiel gegen Japan ein starkes Zeichen beim Mannschaftsfoto.
Die Vergabe der Weltmeisterschaft an das Wüsten-Emirat hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt, die Menschenrechtslage im Emirat wurde stark angeprangert. Genauso wie das Verhalten des Weltverbandes.
Denn die FIFA hat Deutschland, sowie anderen europäischen Verbänden das Tragen der "One Love"-Kapitänsbinde verboten. Diese wurde als Zeichen gegen Diskriminierung und für Diversität eingeführt. Deutschlands Kapitän Manuel Neuer sollte die Armbinde genauso tragen wie die Kapitäne der Niederlande, von Belgien, England, der Schweiz oder Dänemark.
Mund zugehalten
Dieses starke Zeichen wurde allerdings vom Fußball-Weltverband verboten. Die FIFA baute starken Druck auf die Verbände auf, drohte sogar mit persönlichen Strafen für die Spieler, etwa gelbe Karten bereits im Kabinengang. Um diesen Sanktionen zu entgehen, wurde die "One Love"-Aktion schließlich kurzfristig abgesagt.
Trotzdem lassen sich die deutschen Teamspieler nicht den Mund verbieten. Und das machten Neuer, Joshua Kimmich, Thomas Müller und Co. am Mittwoch eindrucksvoll klar. Während das Mannschaftsfoto vor dem WM-Auftakt gegen Japan geschossen wurde, hielten sich alle DFB-Stars den Mund zu. Ein Bild, das um die Welt geht, auch wenn es in der TV-Liveübertragung nicht gezeigt wurde. Und die FIFA weiterhin in Erklärungsnot bringt.
"Menschenrechte sind nicht verhandelbar. Das sollte selbstverständlich sein. Ist es aber leider immer noch nicht. Deshalb ist uns diese Botschaft so wichtig. Uns die Binde zu verbieten, ist wie uns den Mund zu verbieten", erklärte der DFB schließlich auf Twitter.