Volksgarten im Visier
"Mulmiges Gefühl": Das passiert nun mit City-Brennpunkt
Der Linzer Volksgarten sorgt regelmäßig für Schlagzeilen – positiv, aber nicht selten auch negativ. Jetzt will die Politik den Brennpunkt entschärfen.
Der Park unweit des Hauptbahnhofs lockt bei Veranstaltungs-Highlights Tausende Besucher an: Auf dem mehr als drei Hektar großen Areal geht etwa einer der beiden größten Christkindlmärkte in der Stadt über die Bühne. Am Rande des Volksgartens steht das Musiktheater.
Besucher des Opernhauses haben am Heimweg oft ein mulmiges Gefühl. Denn: Neben Familien mit kleinen Kindern beschäftigt auch eine große Zahl an Bettlern und Suchtkranken regelmäßig die Polizei, den Ordnungsdienst und auch Sozialarbeiter.
Die Stadt Linz formuliert es so: "Das ursprünglich positive Image wird vor allem in letzter Zeit durch Randgruppen beeinträchtigt, die für ein subjektives Unsicherheitsgefühl bei der Bevölkerung sorgen." Im Dezember wurden deshalb 3.600 Anrainer ab 16 Jahren befragt, die Politik will die Ergebnisse in neue Maßnahmen einfließen lassen.
Das kam bei der Untersuchung heraus:
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Viel Kontakt
Knapp 70 Prozent der Teilnehmenden besuchen oder durchqueren den Volksgarten jeden Tag oder mehrmals in der Woche. - 2
Sicherheitsbedenken
Ein Großteil derjenigen, die den Park nur selten oder gar nicht besuchen oder durchqueren, haben Sorge, dass ihnen etwas zustoßen könnte, oder sie haben "ein mulmiges Gefühl". - 3
Natur in der Stadt
In einem Punkt sind sich fast alle einig: Der Volksgarten soll ein Stück Natur in der Stadt sein.
Weitere Ergebnisse: Die Hälfte findet, der Park sollte auch künftig als Platz für Veranstaltungen genutzt werden. Aber: Spannend ist, dass gleichzeitig die Mehrheit einen Ort für Gastronomie ablehnt. Auch ein Marktplatz soll der Volksgarten nach dem Wunsch der Befragten nicht werden.
Die zuständigen Politiker um Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) wollen nun mit Unterstützung von Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) rasch Maßnahmen setzen, dass sich Parkbesucher nicht mehr ängstigen. Weiteres Ziel: eine Aufwertung des Areals.
"Dringender Handlungsbedarf"
"Die Daten zum Volksgarten bestätigen, dass dringender Handlungsbedarf bezüglich der Sicherheits- und Sauberkeitssituation besteht", reagiert Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) auf die Ergebnisse der Erhebung. Die prekäre Situation sei auch einer der Gründe, warum es bei der südlichen Landstraße als Einkaufsmeile größere Probleme gebe. Maßnahmen müssen jetzt zeitnah passieren, so Hajart.
Auf den Punkt gebracht
- Der Linzer Volksgarten sorgt für gemischte Gefühle, da er neben positiven Schlagzeilen auch negative Assoziationen mit sich bringt, vor allem aufgrund von Bettlern und Suchtkranken, die die Sicherheit der Besucher beeinträchtigen
- Die Politik plant Maßnahmen zur Entschärfung des Brennpunkts und zur Aufwertung des Areals, nachdem eine Umfrage unter Anrainern den dringenden Handlungsbedarf bestätigt hat