Star-Coach schimpft Türken

Mourinho hat genug: "Ich wäre nie gekommen, wenn …"

Fenerbahce gewann zwar gegen Trabzonspor (3:2), Trainer Jose Mourinho holt dennoch zum Generalangriff gegen den türkischen Fußball aus.

Sport Heute
Mourinho hat genug: "Ich wäre nie gekommen, wenn …"
Star-Trainer Jose Mourinho verstand wegen der Schiedsrichterentscheidungen die Welt nicht mehr.
IMAGO/Seskim Photo TR

Nach 102 Minuten durfte Fenerbahce mit Star-Trainer Jose Mourinho doch noch über drei Punkte jubeln. Sofyan Amrabat erzielte den Last-Minute-Treffer, nachdem Edin Dzeko nach einem 1:2-Rückstand für den Ausgleich sorgte.

Fenerbahce-Coach Mourinho konnte sich aber nicht wirklich über den Sieg freuen, holte zum Rundumschlag gegen die Schiedsrichter, den VAR und den türkischen Fußball aus. Der Videoschiedsrichter hatte durch seinen Eingriff die zwei Elfmeter für Trabzon ermöglicht und zudem bei einem vermeintlichen Handelfmeter für Fenerbahce nicht eingegriffen.

"Gegen das System"

Für den Portugiesen sei der VAR "vom unsichtbaren Mann zum wichtigsten Mann des Spiels" geworden. "Wir haben ihn zwar nicht gesehen, aber er war der Schiedsrichter. Der eigentliche Schiedsrichter war einfach nur ein kleiner Bursche, der auf dem Rasen herumlief. Im Sinne aller Fenerbahce-Fans sage ich, dass wir ihn nicht mehr bei unseren Spielen haben wollen", wetterte der 61-Jährige.

Und weiter: "Wir spielen nicht nur gegen gute Mannschaften mit einer Menge guter Spieler, sondern auch gegen das System. Das ist das Schwierigste. Heute haben wir gegen einen guten Gegner, eine hitzige Atmosphäre, den VAR und das System gespielt."

Das Schiedsrichterwesen in der Türkei war im Zentrum seiner Kritik: "Als mir davon erzählt wurde, konnte ich es nicht glauben. Aber es ist noch schlimmer als das, was mir erzählt wurde." Und Mourinho geht noch weiter.

"Ich gebe den Verantwortlichen von Fenerbahce die Schuld, die mich hierher geholt haben. Sie haben mir nur die halbe Wahrheit erzählt. Wenn sie mir die ganze Wahrheit erzählt hätten, wäre ich nicht gekommen", sagte der Champions-League-Sieger mit Inter und Porto.

Deutet Mourinho mit diesem Satz bereits wieder den Abschied aus Istanbul an? Mourinho war erst im vergangenen Sommer nach Istanbul gekommen, hat bei Fener einen Vertrag bis 2026 unterschrieben.

Auf den Punkt gebracht

  • Jose Mourinho, Trainer von Fenerbahce, äußerte nach dem 3:2-Sieg gegen Trabzonspor scharfe Kritik am türkischen Fußball, insbesondere an den Schiedsrichtern und dem VAR
  • Er beschuldigte die Verantwortlichen von Fenerbahce, ihm nicht die ganze Wahrheit über die Zustände im türkischen Fußball gesagt zu haben, und deutete an, dass er unter diesen Umständen nicht nach Istanbul gekommen wäre
red
Akt.