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Motorola Moto Z2 Play im Test: Verspieltes Handy

Lenovo und Motorola setzen beim neuen Moto Z2 Play weiter auf ein modulares Prinzip mit aufsteckbaren Gadgets. Das System hat etwas für sich.

Heute Redaktion
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Motorola arbeitet mit Lenovo weiter gemeinsam am Smartphone-Comeback in Europa. Jetzt soll es das neue Moto Z2 Play richten. Beginnen wir erst einmal beim Gerät selbst und widmen wir uns dann den Modulen. Das Moto Z2 Play ist leicht und schlank, hat die für die Moto-Serie typischen Rundungen an den Ecken und einem edel wirkenden Aluminiumgehäuse.

Das 5,5-Zoll-Full-HD-Super-AMOLED-Display liefert starke Kontraste und gute Helligkeit. Äußerlich weist das Moto Z2 Play einige Auffälligkeiten auf. Positiv zeigt sich die flüssigkeitsabweisende "Nanobeschichtung". Wassertropfen perlen tatsächlich spurlos an dem Gerät ab. Gewöhnungssache ist dafür, dass die Kamera extrem weit aus dem Gehäuse hervortritt und das Gerät unten an der Rückseite die Magnetanschlüsse für die aufsteckbaren Mods aufweist. Beides kennt man so nicht von anderen Herstellern.

Wohl der schlankeren und dünneren Bauweise geschuldet ist der im Vergleich zum Vorgänger geschrumpfte Akku. Die 3.000 mAh-Batterie versorgt das Smartphone für gut acht Stunden mit Saft, was ein guter Wert ist, aber nicht an die Marathonleistung des Vorgängers heranreicht. Bei der Bedienung zeigen sich die drei mechanischen Tasten an der Seite etwas klein, können aber perfekt erreicht werden. Absolut positiv ist, dass als Betriebssystem ein fast pures Android (7.1.1) verwendet wird und Motorola erfahrungsgemäß sehr schnell mit Updates versorgt wird.

Schöne Schmankerl

Lenovo und Motorola werfen schon alleine wegen der Mods-Unterstützung kein langweiliges Smartphone auf den Markt. Aber auch ohne die Mods hat das Smartphone schöne Schmankerl zu bieten. Aktiviert man die Ein-Tasten-Steuerung, kontrolliert man das Gerät nur über den Fingerabdrucksensor. Schüttelt man das Handy zwei Mal, schaltet sich die Taschenlampe ein. Das Nacht-Display passt den Screen bei Nacht automatisch auf wärmere Farbtöne an und reduziert das blaue Licht, das den Schlaf stören kann. Solche Erleichterungen für die am meisten genutzten Funktionen sind Dutzende zu finden.

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Im Inneren des Moto Z2 Play arbeitet ein 2,2 GHz Octa-Core Prozessor mit 4 GB Arbeitsspeicher. Nicht unbedingt Highend, aber besser als Mittelklasse. Der interne Speicher von 64 GB kann mit microSD-Karten auf bis zu 2 TB erweitert werden. Geladen wird das Handy über einen USB-C-Anschluss, auch eine herkömmliche Kopfhörer-Klinke ist zu finden. Als Farbtöne des Geräts stehen Gold und Grau zur Verfügung.

Verbesserte Kamera

Während die Akkuleistung reduziert wurde, hat die Kamera ein Upgrade bekommen. Sie verfügt über eine starke f/1,7 Blende und knipst mit 12,2 MP. Die Fotos zeigen sich scharf und detailreich, die Farben sehr naturbelassen. In dunklen Umgebungen darf man keine Wunder erwarten, dennoch sorgt das Moto Z2 Play auch bei schwierigen Lichtverhältnissen für brauchbare Fotos mit wenig Rauschen, was dem schnellen Laser-Autofokus geschuldet ist. Auch der Doppelblitz kommt gut an. Den gibt es übrigens auch bei der 5-MP-Frontkamera.

Noch einmal kurz zurück zum Akku: Stark ist die Ladeleistung, die das Handy in wenigen Minuten wieder auf die Hälfte geladen hat. Beim Lautsprechersystem zeigt das Z2 Play schließlich eine solide Durchschnittsleistung. Fazit insgesamt: Geringere, aber noch immer akzeptable Akkuleistung; gewöhnungsbedürftiges, aber außergewöhnliches und einwandfreies Gehäuse; gute Kamera; innovative Funktionen und interessantes Modulkonzept.

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Die Module

Letztendlich zu den Modulen, die auf den Magnetanschluss am Rücken aufgedockt und von der hervorstehenden Kamera des Handys an ihrem Platz gehalten werden. Testen konnten wir eine Schale zum kabellosen Laden, ein Batteriepack und das JBL Soundboost 2. In allen Fällen docken sich die Erweiterungen äußert leicht an und halten gleichzeitig sicher und verlässlich.

Nicht nur die Umsetzung gefällt, die Module sind auch ihr Geld wert. Das Akkupack liefert Power, wenn man mehr als einen Tag ohne Laden unterwegs ist, das JBL-System sorgt für starken, klaren Klang mit für den Mobilbereich beeindruckenden Bässen. Ein Hasselblad True Zoom, einen Projektor und eine 360-Grad-Kamera gibt es auch noch und weitere Mods sollen folgen.

Fazit

Klar ist: Wer sich für solche modularen Lösungen gar nicht interessiert, ist beim Moto Z2 Play höchstwahrscheinlich beim falschen Gerät. Dafür haben die meisten Mods aber für jene, die sie nutzen, einen echten Mehrwert und Lenovo ist es gelungen, endlich eine simple und funktionierende modulare Lösung zu schaffen. Einzig: Bei den Mods schmerzt teils der Preis, wie bei der Hasselblad-Kamera (300 Euro) oder dem Beamer (350 Euro).

Preislich interessant sind vor allem die Drahtlos-Ladeschale (49 Euro), der Zusatzakku (69 Euro) und der Soundboost 2 (100 Euro). Bleibt das Smartphone selbst, das es schon ab 467 Euro bei Onlinehändlern gibt. Dafür bekommt man ein solides Handy, das sich zwischen Mittelklasse und Highend-Bereich ansiedelt und Experimentierfreudigen interessante Zusatzfunktionen bietet. (rfi)