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"Mortal Shell: The Virtuous Cycle" im Test – tödlicher

Der "Soulslike"-Nachschub "Mortal Shell" begeisterte die Spieler. Nun ist die Erweiterung "The Virtuous Cycle" da und bringt neues Sterben mit sich.

Rene Findenig
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    Hardcore-Rollenspiele sorgen nicht gerade für massig Nachschub am Spielemarkt. Nun hat aber der Entwickler Cold Symmetry nicht nur ein "Souls-like" veröffentlicht, sondern auch gleich eine Enhanced Edition für PS5 und Xbox Series vorgelegt.
    Hardcore-Rollenspiele sorgen nicht gerade für massig Nachschub am Spielemarkt. Nun hat aber der Entwickler Cold Symmetry nicht nur ein "Souls-like" veröffentlicht, sondern auch gleich eine Enhanced Edition für PS5 und Xbox Series vorgelegt.
    Cold Symmetry

    Wem "Mortal Shell" aus dem Hause Cold Symmetry nicht hart genug war, sollte jetzt weiterlesen. "Mortal Shell" ließ uns ganz im Stil eines "Dark Souls" in eine mysteriöse Welt eintauchen, in der die Spielfigur im Kampf gegen bizarr veränderte Reste der Menschheit seine Haut verhärten und so genannte "Shells" als Körper der Gefallenen als Waffen und Rüstung nutzen kann. Wer scheitert, hat eine Chance, die verlorene Hülle wieder einzusammeln, sonst sind die Fortschritte futsch.

    Ließ bisher der Bildschirmtod alle Feinde einer Umgebung wieder auferstehen und musste der Spieler die Region von vorne beginnen, ändert sich dabei nun etwas mit der neuen Erweiterung "The Virtuous Cycle". Der DLC bringt nun einen Rogue-like-Modus ins Spiel. Nicht nur, dass man künftig die Passagen bis zum Punkt, an dem man gescheitert war, erneut überleben muss, auch ändert sich das Gegner-Design. Feindtypen werden nun per Zufall platziert, damit man sich nie sicher fühlt.

    Neue taktische Komponente

    Das generelle Spielprinzip bleibt hingegen erhalten: Wieder durchstreift man die verschiedenen Regionen des Games, um an deren Ende die Bosse zu besiegen und weiter voranzukommen. Doch es kommen durch den neuen Modus ein paar weitere Umstellungen hinzu. So finden sich in den Spielwelten nun vermehrt Schreine, die dem Spieler seltene Boni gewähren können. Das bringt eine weitere taktische Komponente mit sich, die spannend ausgefallen ist.

    Zu Beginn jedes neuen Versuchs können Spieler neu eine permanente Verbesserung aktivieren, die auch die Möglichkeit erhöht, im Versuch stärkere Boni-Effekte zu sammeln. So sammelt man mit jedem neuen Versuch trotz der härteren Gegner-Konstellationen nicht nur mehr Erfahrung, sondern auch Stärke und kann so selbst beim Dutzend-fachen Scheitern irgendwann genug Kraft gewinnen, um einen besonders harten Abschnitt schließlich auch einmal erfolgreich zu schaffen.

    Legendäre Waffe kommt ins Spiel

    Zusätzlich kommt eine neue Waffe ins Spiel, das Axatana, das "Mortal Shell"-Fans schon aus dem Intro und von einem öfters auftauchenden Boss kennen werden. Nun können sie den wilden Mix aus Axt und Doppel-Katana allerdings erstmals selbst schwingen. Diskutabel ist jedenfalls das Balancing: Das Axatana zeigte sich im Test allen im Hauptspiel vorkommenden Waffen deutlich überlegen – gut für jene, die es sich neu anlernen, schlecht für jene, die den Spielstil mit einer anderen Waffe perfektioniert haben.

    Das Axatana kann per Knopfdruck die Form von Schwertern zur Axt und umgekehrt ändern. So ist jederzeit der Wechsel zwischen schnellen Einzelangriffen und Flächenschaden möglich. Doch der Vorteil geht noch weiter: Eigentlich verlangte "Mortal Shell" bisher beim Einsatz der Spezialtechniken, während der man unbesiegbar ist, eine gefüllte Technik-Leiste, damit diese Angriffe nicht "gespammt" werden können. Der Wechsel fällt allerdings in diese Kategorie und kann außerdem beliebig oft ausgeführt werden.

    Teilweise überstarke Neuerungen

    Die neue Waffe macht es also beim geschickten Einsatz bisher möglich, sich in einen fast dauerhaften Unverwundbarkeitszustand zu bringen – gut möglich, dass dies per Patch noch korrigiert wird. Doch auch ohne diesen Bonus ist die Waffe durchschlagend: Gegner können leicht durch Angriffe "gestaggert", also in ihren eigenen Attacken unterbrochen und kurzzeitig gelähmt werden. Dazu kommt außerdem eine neue Shell, die ebenfalls mit Abstand die stärkste im Spiel ist.

    Picture

    Die neue Hülle für unsere Spielfigur kann nämlich durch eine eigene Mechanik zum Teil selbst verbessert und individualisiert werden. Wer das Shell-System durchschaut hat, kann so gut wie jede andere Fähigkeit einer der restlichen Shells auf die neue Hülle transferieren. Zudem bietet die Hülle selbst bessere Boni, als es die meisten bisherigen Shells taten – wirkt beinahe etwas "overpowered". Gerade Anfängern und Neulingen erleichtert sie jedoch den Einstieg in die Erweiterung. "Leicht" wird Mortal Shell aber trotz Boni, neuer Waffe und starker Hülle nicht.

    Warum das Spiel trotzdem tödlicher wird

    Ausgeglichen wird die etwas geringere Herausforderung dadurch, dass Feinde meist in größeren Gruppen als im Hauptspiel auftreten, öfters verschiedene Feind-Typen gemeinsam auftauchen und sie sich in der Gruppe etwas aggressiver als im Hauptspiel zeigen. Wer kaum einen Bildschirmtod im Hauptteil starb, wird bereits größte Mühe in den Eröffnungsminuten von "The Virtuous Cycle" haben: Da mischen sich mal flinke, aus dem Hinterhalt angreifende Gesellen in einen Bosskampf ein, oder riesige Kolosse kommen aus dem Nichts schwachen Standard-Gegnern zu Hilfe.

    Doch die Erweiterung lässt auch Platz für Kritik: So kommen keinerlei neue Bosse, keine neuen Feinde und keine neuen Levels ins Spiel. Schade! Dennoch ist "The Virtuous Cycle" eine gut gelungene Erweiterung für das ohnehin schon sehr attraktive "Mortal Shell" geworden. Zwar bekommt man mit dem DLC mehr vom Bekannten serviert, aber damit auch mehr guten Stoff. Die Balance zwischen Schwierigkeitsgrad und Verstärkungen findet die Erweiterung schlussendlich gut und "The Virtuous Cycle" kann mit seinen Kreislauf aus neuen Boni und permanenten Verstärkungen gewaltig punkten.