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"Mortal Kombat 11 Ultimate": Rambo prügelt Terminator

Action-Legenden, der Joker, Spawn und die "Mortal Kombat"-Crew treffen im Komplettpaket der brutalen Prügel-Orgie aufeinander.

Heute Redaktion
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Rambo prügelt sich in "Mortal Kombat 11 Ultimate".
Rambo prügelt sich in "Mortal Kombat 11 Ultimate".
WB Games

"Mortal Kombat" ist seit jeher der brutalere, düstere Konkurrent von "Street Fighter". Blut, herausgerissene Wirbelsäulen, gebrochene Knochen. So auch in "Mortal Kombat 11", das jetzt als "Ultimate Edition" mit allen Inhalten vorliegt. Das Game erfindet dabei das Rad nicht neu, kombiniert aber die besten Kampfmechaniken anderer Fighting-Games zu einem Genre-Meilenstein.

Ein Universum im Chaos

Bei der Handlung stellt "Mortal Kombat 11" beides dar: Ein Reboot der Serie sowie ein Sequel zu "Mortal Kombat X". Nach dem Sieg über Shinnok in "Mortal Kombat X" will Donnergott Raiden das Erdenreich um jeden Preis beschützen. Was bedeutet, jeder der eine Gefahr sein könnte, muss sterben. Weil dadurch das Universum in Chaos verfällt, ruft das die erstmals weibliche Boss-Gegnerin Kronika auf den Plan.

Kronika, die "Hüterin der Zeit", will die Ordnung wieder herstellen und setzt deshalb die Zeit im Mortal-Kombat-Universum zurück. Das lässt nicht nur totgeglaubte Charaktere wie Liu Kang wieder auferstehen, sondern auch gegen frühere Versionen ihrer selbst antreten. Die rund sechsstündige Kampagnen-Handlung schwankt dabei zwischen hartem Tobak und kinoreifen Szenen, bei der die Verschmelzung vergangener und aktueller Handlungsstränge Serien-Nichtkenner schon mal gehörig verwirren kann.

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    "Mortal Kombat" ist seit jeher der brutalere, düstere Konkurrent von "Street Fighter". Blut, herausgerissene Wirbelsäulen, gebrochene Knochen. So auch in "Mortal Kombat 11", das jetzt als "Ultimate Edition" mit allen Inhalten vorliegt.
    "Mortal Kombat" ist seit jeher der brutalere, düstere Konkurrent von "Street Fighter". Blut, herausgerissene Wirbelsäulen, gebrochene Knochen. So auch in "Mortal Kombat 11", das jetzt als "Ultimate Edition" mit allen Inhalten vorliegt.
    WB Games

    Tolle Einführung für neue Spieler

    Bei der Steuerung selbst hatte Mortal Kombat immer seinen ganz eigenen Weg. Statt auf Knopfdrücke leichte, mittlere oder schwere Angriffe auszulösen, wie es beim Großteil der Prügelspiele der Fall ist, galt es hier immer mit je zwei Faust- und Trittattacken möglichst viele Kombo-Angriffe aneinanderzureihen. Das führte zwar zu den spektakulärsten, aber auch am schwersten zu steuernden Kämpfen im Prügler-Segment.

    Einsteiger mussten – und müssen auch hier – die Geduld mitbringen, die Verkettung von Angriffen im exzellent gestalteten Trainingsmodus zu üben. Eine Entwarnung gibt es aber für Neulinge: Ganz so hart wie bei bisherigen Teilen ist es nicht mehr. Zumindest nicht, um Erfolg zu haben. Kombos, die berühmt-berüchtigten Fatalities sowie kritische Angriffe lassen sich weit leichter auslösen, als man es bisher erlebt hat.

    Das Kampfgeschehen spielt sich in Mortal Kombat 11 nun noch schneller und flüssiger ab, gleichzeitig wurden aber die Charaktere "gebremst". Sie bewegen sich langsamer in der Arena, gleichzeitig entfällt die Möglichkeit zu Laufen komplett und Angriffe, die über die ganze Arenen-Distanz ausgeführt werden, sind zur Seltenheit geworden. Was daraus entsteht, ist beachtlich: Die Kämpfe werden persönlicher, die Action wirkt noch härter und Angriffe und Blocks müssen genauer geplant werden.

    Das Balkensystem

    Gänzlich neu ist das Balkensystem in Kämpfen gestaltet. Statt einer Leiste gibt es nun zwei, eine aufladbare Offensiv- und eine ebenso aufladbare Defensivleiste. Mit dem Anfüllen des Angriffsbalkens verstärkt sich der Schaden von Attacken und Kombos können teils nicht mehr geblockt werden. Mit dem Defensivbalken wiederum kann man einer schweren Kombo des Gegners brechen oder anderen Angriffen entgehen.

    Mit der Rückkehr der "Towers of Time" gibt es wieder die als Reihen zu absolvierenden Kämpfe, die sich um einen kleinen Handlungsstrang samt Spezialauflagen drehen. So verfügen Gegner hier teils über unglaublich viel Gesundheit oder strafen den Spieler für Dauerblocken oder Fernangriffe. Die Türme sind wunderbar abwechslungsreich, gleichzeitig aber auch sehr herausfordernd – und die perfekte Möglichkeit, sich Gegenstände und Skins eines bestimmten Charakters zu erkämpfen.

    Das ist alles drin

    Die neue "Ultimate Edition" enthält neben dem Grundspiel die "Aftermath"-Story-Erweiterung mit drei spielbaren Charakteren (Fujin, Sheeva, RoboCop) und zehn zusätzlichen Charakter-Skins. Dazu kommen die beiden "Kombat Packs" mit weiteren Kämpfern. Auf diese Weise werden Shang Tsung, Nightwolf, Sindel, der Joker, der Terminator T-800, Spawn, Mileena, Rain und Rambo spielbar. Es ist also möglich, die 80er-Ikonen Rambo und Terminator gegeneinander antreten zu lassen. Das hat durchaus Gänsehaut-Charakter. Insgesamt gibt es also zwei Story-Kampagnen und 37 spielbare Charaktere – ganz schön viel Inhalt.

    Fazit

    "Mortal Kombat 11 Ultimate" hat genug Inhalt für viele, viele Stunden. Egal ob man die Story erleben oder online gegen andere Spieler antreten will — hier sollte jeder Fan von (brutalen) Kanpfspielen etwas zu tun finden. Dazu ist die Grafik auch auf Next-Gen-Konsolen messerscharf, die Animationen flüssiger als man sie jemals erlebt hat und das Kampfsystem herrlich taktisch. Einsteiger werden hier bessere Chancen vorfinden, um gegen Veteranen zu bestehen – und Profis dennoch genug strategische Möglichkeiten haben, um sich in gewaltige Komboserien und brutale Manöver hineinzugraben.

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