Leiche in Koffer gepackt

Mordverdächtiger (28) arbeitete an der Hotel-Rezeption

Der mutmaßliche Koffer-Killer, ein ägyptisch stämmiger Österreicher, lernte sein Opfer (59) im Hotel kennen, da er dort an der Rezeption arbeitete.
Christian Tomsits
10.03.2025, 15:56

Schreckliche Gewissheit: Was bisher nur hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wurde, ist nun bestätigt: Hamza E. (28), der Ende Februar den Geschäftsmann und Hoteldauergast Christian S. (59) getötet haben soll, lernte sein Opfer im besagten Hotel in Wien-Döbling kennen – und arbeitete sogar dort.

Die beiden Männer sollen sogar befreundet gewesen sein – wie gut, ist allerdings nicht bekannt. Das Vertrauen zwischen beiden Männern war angeblich groß: S. lebte dem Vernehmen nach bereits seit Jahren im Beherbergungsbetrieb, hielt sich täglich lange in Lobby und bei der Rezeption auf, soll viel mit den dort arbeitenden Menschen gesprochen haben, galt als "sehr nett" und "hilfsbereit".

Fest steht, dass geliehenes Geld wohl vor Kurzem für Unstimmigkeit zwischen dem Geschäftsmann und dem Rezeptionisten gesorgt haben soll. Der Geschäftsmann soll Hamza E., der nie beim Hotel direkt, sondern lediglich bei einer Leihfirma angestellt war, einen hohen Betrag geliehen haben. Der konnte die Schulden mutmaßlich nicht begleichen.

In der Airbnb-Wohnung des Verdächtigen in Wien-Favoriten, in der am vergangenen Donnerstag für Hamza E. die Handschellen klickten, soll es zur schrecklichen Bluttat gekommen sein. S. dürfte mit einem biegsamen Gegenstand wie etwa einem Gürtel stranguliert worden sein. Später wurden dem Toten eine Vielzahl an Knochen gebrochen, damit er in einen dunkelblauen Hartschalenkoffer passte. Das große Gepäckstück soll vom Verdächtigen zur Mittagszeit vor die Haustüre zwischen zwei Müllcontainer gezerrt worden sein. Dort fand man den Toten, die Polizei wurde alarmiert.

In der Einvernahme verwickelte sich der Verdächtige zuerst in Widersprüche, dann soll er seine Aussage gänzlich zurückgezogen haben. Der junge Mann soll dem Vernehmen nach an seiner Arbeitsstätte "zuvorkommend" gewesen sein, spielte in seiner Freizeit gerne Fußball – angeblich im Tor. Das bestätigt einmal mehr: In Menschen kann man eben nicht hineinschauen. Aus Justizkreisen konnte "Heute" in Erfahrung bringen, dass nun Star-Anwalt Philipp Wolm die Verteidigung im Fall übernommen hat. Die Unschuldsvermutung gilt.

{title && {title} } ct, {title && {title} } Akt. 10.03.2025, 17:49, 10.03.2025, 15:56
Weitere Storys
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite