Oberösterreich
Mord in Neustift: "I hob mei Frau aufg'hängt..."
Nach der schrecklichen Beziehungstat in Neustift/Mühlkreis (OÖ) werden nun immer mehr Details über den mutmaßlichen Täter bekannt.
Die schreckliche Tat ist derzeit das Gesprächsthema in der 1.500-Seelen-Gemeinde Neustift/Mühlkreis (Bez. Rohrbach). Wie schon ausführlich berichtet, soll der 60-jährige Otto L. seine um ein Jahr jüngere Lebensgefährtin Gabriela K. am Dienstag gegen 10 Uhr am Vormittag getötet haben. Laut Auskunft der Polizei ging der Tat ein Beziehungsstreit voraus.
Wie aus dem Umfeld zu hören war, soll das Paar schon seit einiger Zeit getrennt gelebt haben. L. wollte sich mit seiner Ex nochmals trefffen, um über das Beziehungsaus zu reden – in seiner Hütte im Wald bei Neustift/Mühlkreis. Diese Aussprache dürfte eskaliert sein.
Wie die Polizei-Pressestelle bestätigt, ist das Opfer durch "Gewalteinwirkung gegen den Hals" gestorben. Der Beschuldigte soll seine Lebensgefährtin mit einem Seil in der Hütte aufgehängt haben.
"I hab mei Frau aufghängt."
Der Tatverdächtige aus Pfarrkirchen/Mühlkreis (es gilt die Unschuldsvermutung) war danach mit seinem Mercedes Kleintransporter zur drei Kilomteter entfernten Staumauer des Ranna-Stausees gefahren, dort über das Geländer geklettert – offenbar in der Absicht, von der 45 Meter hohen Mauer in den Tod zu springen. Zuvor rief er noch den Notruf an, am Telefon soll er gesagt haben: "I hob mei Frau aufg'hängt."
Die Polizei fand den Mann auf der Staumauer stehend. Zusammen mit der Feuerwehr und Passanten konnte sie ihn vom Springen abhalten. Er ließ sich widerstandslos festnehmen.
Beschuldigter war laut Anrainer schon gewalttätig gegen Frauen
Wer ist dieser Otto L.? Wie ein Bewohner aus Neustift, der mit dem Verdächtigen auch schon zusammenarbeitete, im "Heute"-Gespräch berichtet, dürfte der 60-Jährige auch schon in der Vergangenheit negativ aufgefallen sein. So soll er gegenüber seiner früheren Lebensgefährtin bereits gewalttätig geworden sein.
Das Grundstück mitten im Wald, wo sich die schreckliche Tat laut Polizei ereignet hat, habe der Beschuldigte vor vielen Jahren erworben. Das dortige Haus musste er allerdings abreißen. Seither stand dort nur noch eine Holzhütte mit Arbeitsgeräten. Der Besitzer kümmerte sich um Schafe sowie einen Fischteich. Mehrmals die Woche sei er laut einem Anrainer dort hingefahren.
Der Familienvater zweier erwachsener Kinder hatte eine eigene Montagefirma, ging damit aber laut "Heute"-Recherchen im vergangenen Jahr in Konkurs. Zuletzt arbeitete er in Passau (D).
Bis am Abend wurde der 60-Jährige auf dem Polizeiposten in Rohrbach von Ermittlern des Landeskriminalamts zum Tathergang einvernommen. Die Leiche von Gabriela K. wird auf Anordnung der Staatsanwaltschaft obduziert.