Wien
Mord in Margareten – "Bärtiger Täter sprintete davon"
In Wien-Margareten wurde ein 24-Jähriger vor einem Kebabstand erstochen – der Täter flüchtete. "Heute" sprach mit dem Augenzeugen über die Mordnacht.
Es ist die zweite tödliche Bluttat im noch jungen Jahr 2023 – mitten in Wien und auf offener Straße: Eine Autofahrerin erschrak, als sie Dienstag kurz nach 22.30 Uhr einen Schwerverletzten vor einem Kebab-Lokal auf der Reinprechtsdorfer Straße liegen sah. Sie hielt an und wählte den Notruf – mehr dazu hier.
Nur wenige Minuten zuvor erlebte Anrainer Hasan A., der sich Essen aus dem Nebenlokal holte, alles hautnah mit: "Ich habe eine laute Streiterei gehört. Dann ist ein schwarz gekleideter Mann mit Kapuze weggerannt. Der andere verlor das Gleichgewicht, ich habe ihn noch gehalten. Beim Zebrasteifen ist er zusammengebrochen", erzählt er im "Heute"-Talk (Video unten).
Es ging ganz schnell, in Sekundenschnelle traf der 42-Jährige eine Entscheidung. "Ich dachte, er wäre mit dem Kopf an der Gehsteigkante aufgeschlagen. Ich habe versucht, ihn zu reanimieren. Dann kam die Rettung. Ich wusste nicht, dass Messerstiche die Ursache waren", so der couragierte Ersthelfer.
Im Video spricht Hasan A. von den Momenten, die er niemals vergessen wird:
Familie weinte um Sohn
Der 24-jährige Iraker verblutete, alle Wiederbelebungsversuche scheiterten in den Nachtstunden. Nachdem die Polizei den Tatort mit Absperrband abgesichert hatte, soll es zu herzzerreißenden Szenen gekommen sein. Die Mutter des Getöteten habe Beamte verzweifelt angefleht: "Ich will ein letztes Mal zu meinem Kind!"
Doch ihr Wunsch konnte nicht erfüllt werden. "Mutter, Vater und Schwester vom Opfer sind gekommen und haben geweint. Ich bin auch sehr traurig geworden", sagt Hasan mit brechender Stimme. Mittlerweile läuft die Suche nach dem mutmaßlichen Mörder auf Hochtouren.