Salzburg
Mord in Familie von Stefan Mross: Geheim-Anruf enthüllt
Die Bluttaten an Tante und Cousine von Stefan Mross erschütterten über die Grenzen Österreichs hinaus. Nun kommen neue Hintergründe ans Tageslicht.
Servus, pfüat Gott und auf Wiedersehn – in der Vorwoche musste Schlager-Star Stefan Mross (45) in Österreich Abschied von seiner Tante und Cousine nehmen. Wie berichtet, waren die beiden am 5. Mai auf fürchterliche Art und Weise im Vorraum ihrer Villa in Wals bei Salzburg getötet worden. Unter dringendem Tatverdacht: der Freund (51) der Mross-Cousine. Er soll aus seiner Glock-Pistole mehrere Kugeln auf die Frauen abgefeuert haben. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Mross schickt neue Botschaft
Während Mross und seine Ehefrau Anna-Carina Woitschack nach dem Begräbnis eine neue Videobotschaft via Instagram an ihre Fans richteten (sie schickten Grüße, plauderten über das miese Wetter in Köln und bewarben den Restart der Sendung "Immer wieder sonntags"), kommen nun neue Hintergründe ans Tageslicht.
Die "Kronen Zeitung" recherchierte die Vorgeschichte zu dem Verbrechen, das von langer Hand geplant gewesen sein könnte. In ihrer Sonntagausgabe enthüllt die Zeitung, dass der Bruder von Mross-Cousine Helga (50) bereits im Jänner Anzeige gegen den mutmaßlichen Killer Gottfried O. erstattet hatte. Er hielt den Stalker "für eine tickende Zeitbombe".
Killer hat Angst vor lebenslang
"Krone"-Reporterin Martina Prewein förderte auch den streng geheimen Handyverkehr zwischen dem notorisch bankrotten Detektiv und der Kripo zutage. Er ist gespickt von Selbstmitleid – und enthält keinen Funken Reue. Im Gegenteil: Vor seiner Festnahme drohte er den Beamten seinen Suizid an, fürchtete den Häf'n und erkundigte sich, ob der Mord-Anschlag auf die Mross-Tante erfolgreich war. Die Gefühlskälte macht sprachlos:
"Ich bin am Wolfgangsee, und ich erschieß mich dann gleich. Ist die Mutter tot? Ich will's wissen. Und die Helga – die lebt hoffentlich. Oder? Das ist alles ein Wahnsinn. Ich will kein Mörder sein und lebenslang ins Gefängnis kommen..."
Darüber hinaus drohte er:
"Ich steh im Wasser, ich geb' mir einen Kopfschuss."
... und jammerte:
"Ich hab niemanden umbringen wollen" (...) "Es ist einfach passiert, in einer Art Affekt."
Prosecco-Date endete mit zwei Toten
Und das Davor? Opfer und mutmaßlicher Täter kannten einander laut "Krone" seit über 23 Jahren, sie waren damals beide Stammgäste eines Sauna-Clubs in Deutschland, der Kontakt riss nie gänzlich ab. Anfang 2021 beendete die Salzburgerin die Beziehung, doch er ließ nicht locker, schickte der 50-Jährigen wiederholt Blumen, Sekt und Pralinen. Danach hätten sich die beiden, so Gottfried O., wieder angenähert. Laut dem Täter hätte am verhängnisvollen 5. Mai ein Date stattfinden sollen. Doch als er – so seine Aussage bei der Kripo – mit einer Flasche Prosecco auf seine Angebetete traf, soll die 76-jährige Mutter aus dem danebenliegenden Haus auf ihn und ihre Tochter zugekommen sein:
"Sie beschimpfte mich, sie schlug gegen meine Brust. Und dann hab ich wie in Trance nach einer meiner Pistolen gegriffen."
Zurück blieben gegen Mitternacht die Leichen von Mutter und Tochter. Der Täter flüchtete – bis ihn die Kripo gegen 1.30 Uhr nachts festnehmen konnte.
Psycho-Gutachten in Auftrag gegeben
Die Erhebungen ergaben mittlerweile, dass ein weiteres Todesdrama seinen Weg pflastert: Gerüchteweise soll er 2017 ein Verhältnis mit einer Freundin der Mross-Cousine gehabt haben. Mysteriös: Im August 2019 beging die Frau Selbstmord. Der renommierte Gerichtspsychiater Peter Hofmann (er untersuchte bereits Hadishat-Killer Robert K.) soll für die Staatsanwaltschaft Salzburg jetzt in die seelischen Abgründe des Verdächtigen blicken. Gottfried K. wird vom Wiener Anwalt Andreas Schweitzer verteidigt. Sollte er bei der Tat zurechnungsfähig gewesen sein, droht ihm lebenslange Haft.