Wien

Mord, Folter, Drogen – Balkan-Pate vor Gericht eiskalt

Er wurde in Wien verhaftet, nun muss sich Dario D. wegen Hunderten Kilo Koks und Heroin verantworten – und schweigt. Alle Details zum Prozess hier.

Österreich Heute
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    Höchste Sicherheit: Bewaffnete Beamte bringen Dario D. in den Gerichtssaal.
    Höchste Sicherheit: Bewaffnete Beamte bringen Dario D. in den Gerichtssaal.
    Denise Auer

    Er saß in Serbien wegen Mordes und ist in Wien als bewaffneter Räuber verurteilt. Seit Mittwoch steht Dario D. wegen einer riesigen Menge Suchtgift in Wien vor Gericht. Der 34-Jährige, der in Belgrad nach dem TV-Serien-Serienkiller "Dexter" getauft wurde, soll in Wien laut Staatsanwaltschaft der "Filialleiter" jener Balkan-Mafia sein, deren Boss Feinde enthaupten, faschieren und zu Ćevapčići verarbeiten ließ.

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    In einem Keller in Wien-Ottakring habe auch D. einen Dealer, der 2.000 Euro schuldig geblieben war, mit einem Hammer foltern lassen, hieß es. Doch für Star-Anwalt Werner Tomanek war die detailliert ausgearbeitete 150-Seiten-Anklageschrift nur eine "Arbeitshypothese". Geknackte Kryptohandy-Chats, in denen Dario D. Selfies und Sprachnachrichten versendet hatte und Dutzende Drogendeals detailliert dokumentiert wurden, wären kein zulässiger Beweis.

    Außerdem: "Wie soll mein Mandant 500 Kilo Kokain mitten im Lockdown ohne Nachtgastronomie in Wien verkauft haben – ich mein, wer soll das verschnupfen?"

    Sein Mandant bekannte sich nicht schuldig: "Ich bin nur ein Kaffeehaus-Manager aus Belgrad und lebe von 300 Euro im Monat", sagte D. eiskalt mit seiner markanten Tenorstimme aus.

    Spannend: Keiner der geladenen Belastungszeugen wollte beim Prozessauftakt gegen ihn aussagen. Ein Urteil folgt erst am 12. Oktober. Aufgrund der Drogenmenge und der vermuteten Mafia-Struktur, an dessen Spitze er die Verbrechen verantwortet haben soll, droht lebenslange Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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