Niederösterreich

Möwen-Schnabel in Pöchlarn von Angelhaken durchbohrt

Ein Mann machte in Pöchlarn eine traurige Entdeckung: Ein Möwe hielt einen Gummifisch für echt, wollte ihn fangen und bezahlte dies mit ihrem Leben.

Tanja Horaczek
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Dieser Gummifisch wurde einer Möwe in Pöchlarn zum Verhängnis.
Dieser Gummifisch wurde einer Möwe in Pöchlarn zum Verhängnis.
Privat/Verein gegen Tierfabriken

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) erhielt von einem Spaziergänger ein Foto zugeschickt, auf dem eine Möwe zu sehen ist, in deren Schnabel sich ein Angelhaken mit einem Plastikköder daran verhängt hat. Das Foto wurde Anfang April an der Donau bei Pöchlarn gemacht. Bei dem Vogel handelt es sich um eine Steppenmöwe. "Wenn es der Möwe nicht gelungen ist, den Angelhaken loszuwerden, ist sie mittlerweile an den Folgen verstorben. Dem Fotografen ist es leider nicht gelungen, sie zu sichern", teilt der Verein mit.

Haken bohrte sich tief rein

Die Möwe dürfte bei ihrer Suche nach Futter den Gummifisch mit einem echten Fisch verwechselt hat. Dieser wird laut VGT Fischereiexperte von Anglern beispielsweise bei der Jagd auf Hechte verwendet. "Das gilt auch für den Drillingshaken, der sich in den Schnabel und Schnabelansatz der Möwe gebohrt hat, wie auf dem Foto zu sehen ist", sagt er. 

Laut einer aktuellen Information des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus üben 410.000 Fischer in Österreich die Angelfischerei aus. In Niederösterreich waren im Jahr 2020 45.414 Personen im Besitz einer NÖ Fischerkarte, 2.100 davon hatten eine Fischergastkarte.