Kampf um das Weiße Haus
"Möchtegern-Diktator" – Harris geht auf Trump los
Nachdem sie ihren Kontrahenten bereits als "Faschisten" bezeichnet hatte, legte Kamala Harris bei ihrer jüngsten Wahlveranstaltung noch einmal nach.
Im Endspurt des US-Wahlkampfs hat die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris zu einem Ende von Chaos, Spaltung und Drama unter ihrem republikanischen Kontrahenten Donald Trump aufgerufen. "Es handelt sich um einen labilen, von Rachegelüsten besessenen Menschen, der von Missgunst zerfressen und auf unkontrollierte Macht aus ist", sagte Harris bei einer großen Kundgebung südlich des Weißen Hauses in der Hauptstadt Washington. Genau dort hatte Trump am 6. Januar 2021 seine Anhänger vor dem Sturm auf das US-Kapitol mit einer Rede aufgewiegelt.
Harris nutzte den Auftritt vor zahlreichen Anhängern an dem symbolträchtigen Ort, um wenige Tage vor der Wahl zum Zusammenhalt im Land aufzurufen und vor einer weiteren Trump-Präsidentschaft zu warnen. Ihren Kontrahenten umschrieb sie als "Tyrannen" und "Möchtegern-Diktator".
Diese Stars stehen hinter Kamala Harris
Harris erinnert an 6. Jänner
Harris sagte, Trump habe damals einen bewaffneten Mob zum Kapitol geschickt. Eine seiner Prioritäten bei einem erneuten Einzug ins Weiße Haus sei, die gewalttätigen Extremisten vom 6. Januar 2021 freizulassen und strafrechtlich gegen seine Feinde vorzugehen. Trump wolle außerdem das US-Militär gegen Amerikaner einsetzen, die nicht seiner Meinung seien. Harris mahnte, frühere Generationen hätten nicht für Grundfreiheiten gekämpft, um das Land nun dem Willen eines "Tyrannen" zu unterwerfen. Und die USA seien auch kein Schauplatz für das Gebaren von "Möchtegern-Diktatoren".
"Donald Trump hat ein Jahrzehnt lang versucht, das amerikanische Volk zu spalten und in Angst voreinander zu versetzen", kritisierte die 60-Jährige. Damit müsse Schluss sein. "Es ist an der Zeit, dass wir das Drama und den Konflikt, die Angst und die Spaltung hinter uns lassen." Es sei an der Zeit für eine neue Führungsgeneration in Amerika.
"Ich verspreche, eine Präsidentin für alle Amerikaner zu sein und das Land immer über die Partei und mich selbst zu stellen", rief die Demokratin in die Menge. Sie wolle Kompromisse suchen, mit gesundem Menschenverstand Lösungen finden. "Ich bin nicht perfekt. Ich mache Fehler", räumte Harris ein. "Aber ich verspreche euch, dass ich euch immer zuhören werde. Auch wenn ihr mich nicht wählt." Sie sehe Andersdenkende nicht als Feinde.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Im Endspurt des US-Wahlkampfs hat Kamala Harris, die demokratische Präsidentschaftskandidatin, Donald Trump scharf kritisiert und ihn als "Möchtegern-Diktator" bezeichnet
- Bei einer Kundgebung in Washington rief sie zu einem Ende von Chaos und Spaltung auf und versprach, als Präsidentin für alle Amerikaner zu arbeiten und das Land über Parteiinteressen zu stellen