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"Moderne Sklaverei" – Norwegen will Au-pairs verbieten
In Norwegen soll es bald keine Au-pairs mehr geben. Der Grund sei moderne Sklaverei!
Au-pair-Beratungsstellen berichten immer häufiger davon, dass sich Teilnehmer des Programms ausgenutzt fühlen. In einigen Fällen mussten sich Gastfamilien schon vor Gericht verantworten. Schon seit Jahren kämpfen deshalb Gewerkschaften in Norwegen gegen das Au-pair-System. Gewerkschaftschef Jørn Eggum bezeichnete es in einem Interview sogar als "moderne Sklaverei".
Billige Arbeitskräfte
Jetzt soll das Verbot für die beliebten "Nannys aus dem Ausland" geben. Am Mittwoch bestätigte das norwegische Außenministerium diesen Entschluss. "Das System funktioniert nicht mehr wie einst. Früher ging es um den Austausch von Kultur. Heute geht es nur noch um billige Arbeitskräfte für die Hausarbeit", erklärte Arbeitsminister Marte Mjøs Persen.
Schlupfloch
In der Pressemitteilung des Außenministeriums heißt es weiter: "Wir wollen für alle annehmbare Arbeitsverhältnisse schaffen. Das gilt auch für diejenigen, die in Privathaushalten arbeiten. Obwohl zahlreiche Au-pairs bei ihren Gastfamilien gut zurechtkommen, wurde es in anderen Fällen auch zu einem Schlupfloch für die Beschaffung einer billigen Arbeitskraft."
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Dementsprechend wurde ein Gesetzesentwurf des Arbeitsministers vorgelegt. In Norwegen geht man davon aus, dass das neue Gesetz ohne Probleme vom Parlament angenommen wird.
Maximal 5 Stunden
Bereits seit 1971 dürfen Au-pairs in Norwegen arbeiten. Jedoch darf ihre Arbeitszeit laut Gesetz nie länger als fünf Stunden pro Tag dauern und sie dürfen maximal 30 Stunden pro Tag arbeiten. Ziele des Programms sind das Erlernen der Sprache und der Kontakt mit einer neuen Kultur. Von der Gastfamilie wird im Gegenzug für die Hilfe bei der Kinderbetreuung eine Unterkunft und Verpflegung sowie ein Taschengeld bereitgestellt. In Norwegen beträgt dieses rund 600 Euro im Monat.
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