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Moderatorin erleidet Trauma – Jetzt klagt sie Tiktok 

Eine Tiktok-Moderatorin hat die Social Media-Plattform samt Mutterkonzern Bytedance verklagt. Denn sie hat ein Trauma durch brutale Videos erlitten.

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Eine Mitarbeiterin zieht jetzt gegen den Konzern vor Gericht – wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung. 
Eine Mitarbeiterin zieht jetzt gegen den Konzern vor Gericht – wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung. 
Getty Images

Schießereien in Schulen, tödliche Stürze und sogar Kannibalismus: All das musste sich eine Tiktok-Mitarbeiterin ansehen. Sie arbeitet als Moderatorin in den USA für das Social Media Unternehmen und überprüft Videos auf verbotene und illegale Inhalte.

Von ihrer Arbeit trägt die Mitarbeiterin nun eine Posttraumatische Belastungsstörung davon, wie das amerikanische Wirtschaftsmedium "Bloomberg" schreibt. Darum hat sie Tiktok und den chinesischen Mutterkonzern Bytedance verklagt. Die Klägerin leide unter Schlafstörungen und Albträumen, heißt es in der Klageschrift.

Das Problem sei die Menge an Videos, die Moderatorinnen und Moderatoren bei Tiktok in kürzester Zeit anschauen müssen. Denn es wird in 12-Stundenschichten gearbeitet. Dabei dürfen die Angestellten pro Video nicht mehr als 25 Sekunden aufwenden und müssen gleichzeitig drei bis zehn Videos ansehen.

Bei Tiktok werden die Videos automatisch per Algorithmus auf den Inhalt überprüft, wie es auf der Tiktok-Homepage heisst. Erkennt die Technik Verstösse gegen die Richtlinien wird das Video automatisch entfernt (siehe Box unten). In einem weiteren Schritt kontrollieren Angestellte Videos manuell.

Was ist auf Tiktok verboten?
Tiktok hat Richtlinien, die bestimmte Videoinhalte verbieten. Illegale Handlungen, die gegen Gesetze oder Vorschriften verstossen sind grundsätzlich nicht erlaubt. Tiktok lehnt auch Gewalt ab und verbietet darum jegliche Drohungen und Aufforderungen zu Gewalt. Auch Verbrechensorganisationen oder Verbrechen dürfen nicht beworben werden. Hassrede, Rassismus und Sexismus sind nicht erlaubt. Videos zu Nacktheit, Pornografie oder sexuell eindeutigen Inhalten sind ebenfalls verboten.

Facebook und Youtube haben bereits Richtlinien entwickelt, die Moderatorinnen und Moderatoren dabei helfen sollen mit traumatischen Inhalten umzugehen. So sollen die Schichten nur vier Stunden dauern und psychologische Betreuung angeboten werden. Tiktok hat diese Richtlinien laut Anklageschrift aber nicht umgesetzt.

Die Mitarbeiterin fordert eine Entschädigung für psychische Verletzungen und einen Gerichtsbeschluss, der Unternehmen zur Bereitstellung eines medizinischen Fonds für Moderatoren verpflichtet. Sie hofft zudem, dass sich andere Angestellte der Klage anschliessen. Bei Tiktok sind rund 10.000 Moderatoren beschäftigt.

Facebook wurde bereits im Jahr 2018 von einer Gruppe von Moderatoren verklagt. 2020 hat der Konzern entschieden 11.250 Moderatoren 53 Millionen Dollar Schadenersatz zu bezahlen. Das Geld geht an Personen, die durch ihre Arbeit psychisch stark in Mitleidenschaft gezogen wurden.

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