Wirtschaft
"Mobile Eingreiftruppe" soll Supermärkte offenhalten
Bei einer extremen Omikron-Welle droht Österreich ein Versorgungsengpass. So bereiten sich die heimischen Supermärkte darauf vor.
Es war die Schreckensprognose der Woche: durch eine Coronavirus-Variante Omikron (B.1.1.529) könnte bei der bald erwarteten fünften Welle bis zu einem Drittel der Belegschaften ausfallen, auch in kritischer Infrastruktur, warnte Rot-Kreuz-Boss Gerry Foitik – er ist auch Mitglied der neuen gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination GECKO – am Dienstag. Auch die großen Supermarktketten seien bei einem solchen Bedrohungsszenario betroffen, jede dritte Filiale könnte demnach nach vorübergehend dicht machen müssen.
Im Gespräch mit "Heute" ist ein Branchen-Insider aber optimistisch, dass es nicht so weit kommen wird: Wenn es sein muss, könne man einen Supermarkt auch nur mit der halben Belegschaft in etwas reduziertem Angebot zumindest eine gewisse Zeit offen halten.
Auch eine Rundschau der APA zeigt, dass der österreichische Lebensmittelhandel sich gegen die mögliche Krise gewappnet hat. So wurden beim Spar-Konzern wieder die im allerersten Lockdown zusammengestellte "mobile Eingreiftruppe" aktiviert, schilderte Unternehmenssprecherin Nicole Berkmann. Rund 140 Personen stünden bereit, um plötzliche Lücken "überall dort, wo kurzfristig Personal fehlt" schnell zu stopfen.
Der direkte Konkurrent Rewe mit seinen Ketten Billa, Billa Plus, Penny, Bipa und Adeg spielt in internen Krisenstäben bereits "mögliche Szenarien hinsichtlich der neuen Omikron-Variante" vor. Man stehe im Austausch mit den Behörden und wolle die eigenen Maßnahmen situationsbedingt anpassen.
Der Diskonter Hofer teilte mit, permanent ein Auge auf die Situation zu haben und gegebenenfalls die derzeitigen Maßnahmen an die neuen Herausforderungen anzupassen.
"Zu lernen gibt es in herausfordernden Zeiten wie diesen natürlich immer etwas", wird Hofer-Chef Horst Leitner von der APA zitiert. "Zu den wichtigsten Learnings zählt, dass wir die anspruchsvolle Situation mit einem hohen Maß an Zusammenhalt, Verständnis und Einsatzbereitschaft sehr gut bewältigen."
Bei Lidl heißt es, die derzeitigen Schutzmaßnahmen seien gut eingespielt. Bei Bedarf wolle man nachschärfen.
Dennoch könnte das nicht reichen: "Es kann durchaus sein, dass einzelne Filialen schließen müssen", verriet der Branchen-Insider gegenüber "Heute" allgemein.